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Sehr geehrte Damen und Herren,
in den letzten Wochen meines Praktikums bei der Schader-Stiftung war nicht nur das anhaltend warme Wetter im Rhein-Main-Gebiet ein Thema, sondern auch die Tagung „Alte mit besonderem Bedarf“, in der die Bedeutung von Netzwerken und der Förderung von Altenpflege herausgestellt wurde. In Sachen Altenpflege und Freiwilligenarbeit hat Deutschland vieles erreicht, aber auch noch etwas zu lernen, dies wurde im Gespräch mit zahlreichen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis schnell klar. Verbesserungsmöglichkeiten wurden angesprochen und Handlungsbedarfe für Bund und Länder attestiert, um für eine bessere Zukunft der alternden Menschen in unserer Gesellschaft zu sorgen. Ein weiteres Highlight meiner Zeit in der Schader-Stiftung war die Waldkunstkonferenz, bei der Gesellschafts- und Kulturwissenschaftler, Künstlerinnen, Kuratoren und Forstspezialisten aus dem In- und Ausland die Fragen von Kunst, Ökologie und Ecovention – eine Wortschöpfung aus „Ökologie“ und „Intervention“ – an Beispielen aus der Waldkunst und aus ihren eigenen Arbeitsgebieten im Schader-Forum diskutierten. Auch für die nächsten Monate versprechen die Veranstaltungen zu den Folgen der globalen Finanzkrise „Taking back Control“ sowie zur gesellschaftlichen Frage „Die Kirchen und der Populismus“ spannende Diskussionen und Vorträge im Schader-Forum. Mehr zu den kommenden Veranstaltungen finden Sie untenstehend sowie auf unserer Webseite und via Twitter. In meiner letzten Woche als Praktikant in der Schader-Stiftung bleibt noch ein Blick in die Zukunft, in der ich die kommenden Veranstaltungen in der Stiftung sowie das nach mir folgende Editorial von meiner Mitpraktikantin Anna-Lena Treitz, aus Amsterdam im Rahmen meines Auslandssemesters, mitverfolgen werde. Ich wünsche Ihnen alles Gute und einen weiterhin schönen Sommer!
Viele Grüße
Frederic Lübbert Praktikant der Schader-Stiftung
Alle Editorials unter www.schader-stiftung.de/editorial_p.
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Taking back Control. Zur globalen Finanzkrise und den Ambitionen einer Steuerung des Finanzsystems
Ambitionen zur Steuerung des Finanzsystems angesichts der Erfahrungen der globalen Finanzkrise sind Thema der interdisziplinären Fachtagung „Taking back Control.“ Sie findet aus Anlass des zehnten Jahrestags des Zusammenbruchs von Lehman Brothers am 6. und 7. September 2018 im Darmstädter Schader-Forum statt.
Die Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 markierte einen dramatischen Höhepunkt der globalen Finanzkrise. Den Weg in diese Krise bereitete ein kultureller, institutioneller und organisationaler Wandel. Die Krise allein auf riskante Geschäftsstrategien einiger Finanzinstitute am US-amerikanischen Hypothekenmarkt zurückführen, greift zu kurz.
Zugleich sind die Wirkungen der Krise vielschichtig. In ihrer Ausprägung als europäische Schuldenkrise zeitigte die Finanzkrise weit über die Finanzmarktpolitik hinaus Folgen. Der Zwang der Regierungen zu einem schnellen und kooperativen Krisenmanagement, die Austeritätspolitik in Südeuropa und eine Geldpolitik, die Verantwortung für Finanzstabilität übernimmt, haben die internationale Politik transformiert. Die Europäische Union hat sich durch die Krise und die Art ihrer politischen Bearbeitung grundlegend verändert: nicht nur im Zusammenspiel ihrer politischen Institutionen, sondern auch als transnationaler Sozialraum sowie in ihrer Bedeutung für die Identität der Bürgerinnen und Bürger Europas und für deren Hoffnungen auf Verbesserung der Lebensumstände.
Dem wird die Tagung in drei Themengebieten nachgehen: Transdisziplinäre Krisendiagnosen als Grundlage, die Bedeutung der globalen Finanzkrise für die Stabilität demokratischer Gesellschaften und gesellschaftliche Kontrolle des Finanzsystems.
Veranstalter der Fachtagung sind die Schader-Stiftung und der Forschungsverbund „Was sollen Banken tun?“, bestehend aus dem Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen e.V., der Hochschule Darmstadt und dem Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik. Die Fachtagung wird im Rahmen der Förderinitiative „Finanzsystem und Gesellschaft“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Anmeldungen sind noch bis zum 30. August 2018 möglich.
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Die Kirchen und der Populismus. Interdisziplinäre Recherchen in Gesellschaft, Religion, Medien und Politik
Die christlichen Kirchen sind zivilgesellschaftliche Agenturen, die einerseits Standpunkte gegen populistische Bewegungen beziehen, andererseits selbst an populistischen Bewegungen partizipieren und Mitglieder haben, die solchen angehören. Zur Frage des Umgangs mit populistischen Tendenzen gab es in der jüngsten Vergangenheit intensive Auseinandersetzungen in Gemeinden und Kirchenleitungen. Positionen populistischer Parteien sind mit Mustern religiöser Sinngebungen verbunden. Dies gilt auch für die weit über diese Positionen hinaus verbreitete Fremdenfeindlichkeit und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in mitteleuropäischen Gesellschaften. Aufschluss über kulturelle und spezifisch religiöse Anschlussstellen für populistische wie antipopulistische Haltungen versprechen dezidiert interdisziplinär geführte Analysen.
In diesem Sinne will die Tagung vom 10. bis 12. September 2018 im Schader-Forum das Segment Religion innerhalb des Phänomens Populismus in den Blick nehmen. Damit soll der disziplinenübergreifende Austausch über das Verständnis von Religion in ihren „öffentlichen“ (konstruktiven und konfliktbefördernden) Funktionen gefördert werden. Nicht zuletzt stellt die Tagung die Frage, welche Orientierungen sich aus diesen multiperspektivischen Analysen für die kirchliche Praxis und soziale Dienste ergeben.
Veranstalter sind neben der Schader-Stiftung die Konferenz der deutschsprachigen Pastoraltheologen & Pastoraltheologinnen e.V. und die Fachgruppe Praktische Theologie der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie, in fachlicher Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), der Sektion Religionssoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) und dem Arbeitskreis „Politik und Religion“ der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW).
Anmeldungen sind noch bis zum 2. September 2018 möglich.
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Risk Assessment and Sustainability Management
Im Rahmen des 4. RASUM-Symposiums „Veränderungen wagen – Bereitschaft und Willigkeit der Akteure zur Transformation“ (Michael Deneke Lecture) wird nach den Voraussetzungen und Rahmenbedingungen zur Veränderung bestehender Strukturen in Unternehmen gefragt. Studierende der Hochschule Darmstadt (h_da) thematisieren die jüngsten Ergebnisse aus den Praxisprojekten, die sie in Kooperation mit Unternehmen aus Produktion und Handel erarbeitet haben.
Das Symposium widmet sich den jüngsten Praxisprojekten – durchgeführt mit dem global tätigen Automobilzulieferer Lear Corp. (Detroit/USA) und dem Handelsunternehmen Tchibo (Hamburg). Die jeweiligen unternehmerischen Herausforderungen, die sich dabei stellenden Probleme und die erarbeiteten Lösungsansätze präsentieren die Praxispartner, Studierenden und Lehrenden. Abschließend geht es um die Frage, welche Rolle die Organisationskultur einer Hochschule spielt, wenn es darum geht, gemeinsam mit Praxispartnern Transformationsprozesse im Sinne einer „Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung“ (s:ne) auf den Weg zu bringen.
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Salongespräche zum Thema „Nachhaltig digital? Mobil in Darmstadt“
Im Rahmen des Projekts „Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung (s:ne)“ der Hochschule Darmstadt (h_da) beginnen im Herbst 2018 in der Schader-Stiftung Salongespräche zum Thema „Nachhaltig digital? Mobil in Darmstadt“. Insgesamt werden die Teilnehmenden an fünf Terminen über verschiedene Aspekte an der Schnittstelle zwischen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Mobilität diskutieren.
In einer Reihe von Salongesprächen soll die Kombination dieser Themen aufgegriffen werden. Die Veränderung, die die Digitalisierung zwangsläufig auch für die Mobilität mit sich bringt, bietet die einmalige Chance, festgefahrene Denkmuster und gewachsene Strukturen, wie beispielsweise unser derzeitiges Verkehrssystem, zu hinterfragen. Im Rahmen von fünf Salongesprächen möchten wir über die Interdependenz der Themen Mobilität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung mit Praxisakteuren, Forschenden und der Zivilgesellschaft diskutieren. Jedes der Salongespräche hat einen unterschiedlichen thematischen Fokus und wird durch Impulsgeber und Impulsgeberinnen weiter bereichert. Die Veranstalter hoffen somit, einen Beitrag zu einem konstruktiven Diskurs leisten und Darmstadts Vorreiterrolle in der Digitalisierung weiter verstärken zu können.
Die Salongespräche „Nachhaltig digital? Mobil in Darmstadt“ sind Bestandteil des Vorhabens „Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung – Transfer in der Region (s:ne)“, bei dem die Schader-Stiftung und die Hochschule Darmstadt mitwirken.
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Rückschau auf die Tagung „Alte mit besonderem Bedarf“
Das Freiwilligenzentrum Darmstadt führte gemeinsam mit der Schader-Stiftung die Tagung „Alte mit besonderem Bedarf. Herausforderungen für das freiwillige Engagement“ durch und lud Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft sowie freiwillig Engagierte und hauptamtlich Aktive aus dem Unterstützungs-, Betreuungs- und Pflegebereich für alte Menschen ein.
Der demografische Wandel und die damit einhergehende Zunahme alter Menschen in der Bevölkerung wirken sich auf nahezu alle Bereiche des Gemeinwesens in Deutschland aus. Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen im Jahr 2030 auf über drei Millionen ansteigen wird. Durch Veränderungen familiärer Versorgungsstrukturen, verursacht etwa durch eine größere, oft beruflich bedingte Mobilität oder durch die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen, kommt der Integration von Freiwilligen in den Versorgungsprozess von alten, hilfe- und pflegebedürftigen Menschen eine immer relevanter werdende Bedeutung zu.
Das Engagement von Freiwilligen wird zum wichtigen Baustein in der Alltagsbegleitung alter Menschen. Wie lässt sich das freiwillige Engagement mit den zusätzlichen Belastungen in Einklang bringen, die sich einstellen, wenn die zu betreuenden alten Menschen besondere Bedarfe mit sich bringen? Welche Arbeitsfelder eröffnen sich hierbei für freiwillig Engagierte? Welche besonderen Herausforderungen zeigen sich jeweils? Welche Unterstützungsformate für das freiwillige Engagement sind möglich?
In Vorträgen, zahlreichen Workshops und einer Fishbowl-Diskussion wurden diese und weitere Fragen erörtert.
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Rückschau: 7. Internationale Waldkunstkonferenz „Kunst, Ökologie und Ecovention“
Seit 2006 wird der Internationale Waldkunstpfad von einer wissenschaftlichen Konferenz begleitet, die die künstlerischen Arbeiten in einen erweiterten Kontext stellt. Die Konferenz fand in Kooperation mit dem Verein für Internationale Waldkunst e.V. in Darmstadt statt und wurde von der ENTEGA NATURpur Institut gGmbH gefördert.
Auf der eintägigen Konferenz konnten nationale sowie internationale Kunstschaffende und interessierte Personen die Fragen von Kunst, Ökologie und Ecovention an Beispielen der Waldkunst diskutieren. Impulsvorträge mit dem Fokus auf „Kunst und Natur“ und „Kunst, Ökologie und Ecovention“ eröffneten die diesjährige Konferenz. Im Anschluss bot eine Postersession die Gelegenheit, sich mit den Künstlerinnen über die neu entstandenen künstlerischen Arbeiten auszutauschen. In Dialog-Cafés wurden die Fragestellungen von je einem Künstler und einer Expertin aus dem Wissenschaftsbereich in kleinen Gruppen vertieft.
Die insgesamt siebte Auflage einer wissenschaftlichen Begleitkonferenz des Internationalen Waldkunstpfads fand bereits zum dritten Mal im Schader-Forum statt. Hier zeigt sich die Verstetigung dieses Formats. Die Waldkunst-Konferenzen bieten einen deutlichen Gewinn für die Kooperationspartner, auf der einen Seite im Zugewinn von Expertise und Sichtbarkeit, auf der anderen Seite aus Perspektive der Stiftung in der weiteren Erschließung kultureller Themenfelder und der Öffnung hin zur Stadtgesellschaft.
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