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Sehr geehrte Damen und Herren,
Studierende im Bereich der Gesellschaftswissenschaften
müssen sich öfter den Vorwurf anhören, „sie seien doch alle der Praxis
fern“. Auch ich habe nach Beginn meines Studiums der
Sozialwissenschaften an der Philipps-Universität in Marburg zunächst
einmal Schwierigkeiten damit gehabt, meinen Eltern und Großeltern zu
erklären, was ich da eigentlich mache. Auch heute, nach Abschluss meiner
Bachelorarbeit, kann ich meiner Oma immer noch nicht genau verständlich
machen, womit ich mich konkret beschäftige.
Auch wenn mir mein
Studium bisher sehr gefallen hat, muss ich doch ehrlicherweise zugeben,
dass es an Praxis wirklich mangelt. Das überrascht auch nicht,
schließlich handelt es sich um eine theoriebasierte Wissenschaft und
nicht eine Praxiswissenschaft. Trotzdem hatte ich mir im Studium immer
gewünscht, von der Theorie eine Brücke zur Praxis schlagen zu können.
Das
Pflichtpraktikum ist dafür die ideale Gelegenheit, dachte ich mir. So
bin ich bei meiner Suche auf die Schader-Stiftung gestoßen, habe mich
beworben, wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen und durfte mich
schließlich über eine Zusage freuen.
Dialog zwischen
Gesellschaftswissenschaften und Praxis, so der Leitspruch der Stiftung.
Der Dialog kommt dabei durch die zahlreichen Veranstaltung zustande, die
im Schader-Forum stattfinden.
Ein Beispiel sind etwa die zwei
Veranstaltungen aus dem Projekt s:ne. Am 13. Juni fanden unter dem Thema
„Multifunktionale Orte“ ein öffentlicher Diskussionsabend und eine
Ausstellung statt und am 24. Juni wurde das seit dem Jahr 2018 laufende
Projekt s:ne gemeinsam mit Akteuren aus Wissenschaft und Praxis
reflektiert und der Status Quo besprochen.
Nennenswert ist
natürlich auch die alljährliche Verleihung des Schader-Preises, die auch
in diesem Jahr wieder im Mai stattgefunden hat. Verliehen wurde der
Preis an den Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Christoph Möllers von der
Humboldt-Universität zu Berlin.
Konnte ich nun durch das
Praktikum eine Brücke zwischen Theorie und Praxis schlagen? Guten
Gewissens kann ich die Frage mit einem klaren JA! beantworten. Eine
Brücke insoweit, als dass mir das Praktikum bisher sehr gut vermitteln
konnte, welche berufliche Laufbahn ich mit meinem Studium einschlagen
kann. Im Studium wirkte dies oft zu abstrakt in meinen Augen. Durch die
zahlreichen Einblicke, die ich bisher gewinnen konnte, weiß ich aber
nun, dass man auch als Studierender aus dem Bereich der
Gesellschaftswissenschaften viele Möglichkeiten hat, sofern man diese
auch nutzt!
Gespannt auf meine restliche Zeit in der Schader-Stiftung möchte ich mich mit diesen Worten verabschieden.
Mit den besten Grüßen,
Kirill Uschatov Praktikant der Schader-Stiftung
Mehr zu den kommenden Veranstaltungen finden Sie untenstehend sowie auf unserer Webseite und via Twitter.
Alle Editorials unter www.schader-stiftung.de/editorial_p.
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„Demokratie und Staatsfinanzen in der Antike“ – Öffentlicher Abendvortrag
Zu
einem Öffentlichen Abendvortrag mit dem Thema „Demokratie und
Staatsfinanzen in der Antike“ laden wir am Donnerstag, den 27. Juni
2019, um 19.00 Uhr ins Schader-Forum nach Darmstadt ein.
Es
spricht PD Dr. Dorothea Rohde von der Abteilung Geschichtswissenschaft
der Universität Bielefeld. Der Vortrag findet im Rahmen der Fachtagung
„Öffentliche Güter und ihre Finanzierung – Herausforderung für die
Demokratie“ statt.
Die Tagung ist eine Kooperation der
Schader-Stiftung mit der Humboldt-Universität zu Berlin und der Leibniz
Universität Hannover. Es sollen Besonderheiten und Vielfalt der
Finanzierung von Demokratien sowie der Bereitstellung öffentlicher Güter
in Demokratien in einer interdisziplinären wie praxisinteressierten Art
erkundet werden – einschließlich der Thematisierung etwaiger
Überforderungen fiskalischer Selbstregierung, ihrer Herausforderungen,
Irrwege und Alternativen. Im Zentrum stehen Zusammenhänge öffentlicher
Güterbereitstellungen und Finanzpolitik in der Demokratie.
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Podiumsdiskussion
„Circular Economy – Kreislaufwirtschaft im Spannungsfeld zwischen
globalen Herausforderungen und lokalen Handlungsmöglichkeiten“
Ein
bewusster Umgang mit Abfallstoffen kann einen wesentlichen Beitrag zu
den Bemühungen um eine Transformation zu einer emissionsarmen,
ressourceneffizienten und nachhaltigen Wirtschaft leisten. Die
Entwicklung von einer linearen Wirtschaft hin zu einer
Kreislaufwirtschaft stellt jedoch selbst hochindustrialisierte Länder
vor einige Herausforderungen. Die Verschiffung von „Altprodukten“ in
Schwellenländer und teils mangelnde Entsorgungssysteme werden immer mehr
eine Gefahr für Mensch und Umwelt.
Gemeinsam mit der
Technischen Universität Darmstadt lädt die Schader-Stiftung zu einer
öffentliche Abschlussveranstaltung der Ringvorlesung „Circular Economy“
am 16. Juli 2019 ins Schader-Forum ein. Die Gäste diskutieren über
Spannungsfelder, die zwischen globalen Herausforderungen und lokalen
Handlungsmöglichkeiten in der Implementierung einer Kreislaufwirtschaft
in den unterschiedlichen Perspektiven bestehen.
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„Nature Art Fieldworks“ – Künstler- und Expertinnengespräch im Rahmen des Internationales Künstlersymposiums Global Nomadic Art Project (GNAP)
Am
26. August bis 8. September 2019 findet das Global Nomadic Art Project
(GNAP) „Nature Art Fieldworks“, ein Internationales Künstlersymposium
mit Begegnungen und Gesprächsveranstaltungen statt. Rund zwanzig
Künstler erkunden in einer künstlerischen Feldforschung Darmstadt und
seine Region. Kooperationspartner sind neben dem Internationalen
Waldkunstzentrum (IWZ) das Zentrum für Kunst und Natur e.V., Yatoo
International, Süd Korea, und der UNESCO Geopark Bergstraße-Odenwald.
Ein
Bestandteil des diesjährigen Künstlersymposiums ist das geplante
Künstler- und Expertengespräch am 29. August 2019 im Schader-Forum in
Darmstadt, das die künstlerischen Arbeiten in einen erweiterten Kontext
stellt. In dem Gespräch wollen Gesellschafts- und Kulturwissenschaftler,
Künstlerinnen, Kuratoren, Pädagoginnen und Forstspezialisten aus dem
In- und Ausland die Fragen von „Nature Art Fieldworks“ an Beispielen aus
ihren eigenen Arbeitsgebieten diskutieren.
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„Der missverstandene Rechtsstaat“ – Verleihung des Schader-Preises 2019 an Christoph Möllers
Mit
dem Schader-Preis 2019 wurde der Rechtswissenschaftler Prof. Dr.
Christoph Möllers LL.M. ausgezeichnet. Er ist Professor für Öffentliches
Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und
Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Die
Preisverleihung fand am 28. Mai vor rund 400 geladenen Gästen im
Schader-Forum in Darmstadt statt. In seinem Vortrag zur Preisverleihung
sprach Christoph Möllers zum Thema „Der missverstandene Rechtsstaat“.
Als Aufforderung zum strikten Regelvollzug oder zur bedingungslosen
Herstellung rechtmäßiger Zustände wäre der Rechtsstaat missverstanden.
„Vielmehr geht es in ihm darum, zwischen die Rechtsnorm und ihre
Vollstreckung institutionelle Puffer, Orte einer selbstständigen
Entscheidung zu setzen“, so Möllers.
Die Laudatio hielt Angelika
Nußberger, Richterin und Vizepräsidentin am Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte und Mitglied des Senats der Schader-Stiftung.
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Rückblick: „Multifunktionale Orte – Dialog zur Entwicklung neuer Zentren am Rand“
Darmstadt befindet sich aufgrund seiner wirtschaftlichen und geographischen Situation inmitten eines transformativen Wachstums.
Im Hinblick darauf stellt sich die Frage, wie das Darmstadt von Morgen
aussehen wird? Aus diesem Grund lud die Schader-Stiftung im Rahmen des
Projekts „Systeminnovation für nachhaltige Entwicklung“ (s:ne) der
Hochschule Darmstadt am 13. Juni 2019 zu einem öffentlichen
Diskussionsabend mit einer Ausstellung zum Thema „Multifunktionale Orte“
ein.
Studierende der Hochschule Darmstadt aus dem Fachbereich
Architektur präsentierten ihre konzeptionellen Ideen von sogenannten
HUBs, die sowohl eine alternative Verkehrsgestaltung als auch Ideen für
die Entwicklung des umliegenden Quartiers beinhalten. Gemeinsam mit den
Studierenden sowie Akteuren aus Wissenschaft und Praxis wurden diese
Entwürfe vorgestellt und diskutiert. Dabei wurden speziell die Übergänge
zwischen Peripherie und Stadtkern untersucht und den Fragen nach der
effektiven Nutzung dieser hochfrequentierten Orte nachgegangen. Wie
würde Darmstadt aussehen, wenn zentrale Umsteigeorte bewusst und
entschieden umgestaltet werden?
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s:ne update 2019 – Symposium zu Fragen aus der anwendungsorientierten transformativen Forschung
Das
diesjährige s:ne update Symposium „Fragen aus der
anwendungsorientierten transformativen Forschung“ befasste sich am 24.
Juni 2019 mit den Kernfragen des Projekts: - Welche Hemmnisse stehen Veränderungsprozessen aktuell entgegen? - Wie lassen sich die notwendigen Anreize zu nachhaltigem Verhalten verstärken? -
Welche Anforderungen stellen sich an normativ orientierte
transdisziplinäre Projekte, die einen Beitrag zu Veränderungsprozessen
auf der Wirkungsebene in Form von Systeminnovationen leisten wollen?
Im
vergangenen Jahr hat das Projekt „Systeminnovation für Nachhaltige
Entwicklung“ (s:ne) der „Innovativen Hochschule“ Darmstadt begonnen.
Über die Laufzeit von fünf Jahren arbeitet die Hochschule Darmstadt
gemeinsam mit ihren Partnern an der Frage, wie Darmstadt und die Region
nachhaltiger werden können. Das vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) und dem Land Hessen geförderte Projekt s:ne möchte
hierzu als Innovationsmotor beitragen. Ziel ist es, mit Menschen aus
Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Bürgerschaft neue Wege
hin zu einer Nachhaltigen Entwicklung einzuschlagen. Entwickelt werden
sollen hierbei Lösungen zu aktuellen Herausforderungen wie etwa
Klimawandel, Verkehrswende oder Schadstoffe in Alltagsprodukten und
deren globale Lieferketten.
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