schon während meines Masterstudienganges der Internationalen Entwicklung an der Wageningen Universität wurde uns Student*innen immer wieder gebetsmühlenartig erklärt, wie wichtig es ist, die Wissenschaft mit der Praxis zu verbinden. Gerade in der internationalen Zusammenarbeit habe ich gelernt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse ohne Berücksichtigung der „Welt da draußen“ oft ihr Ziel verfehlen.a
So berichtete mir ein Professor, wie er selbst am Anfang seiner Karriere in seinem eigenen Forschungsprojekt erleben musste, dass er und sein Team der Praxis nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet haben. Es wurde in einer indigenen Community in Ecuador ein Projekt gestartet, in dem die Einwohner*innen Internetzugang und iPads angeboten bekamen.
Ziel war es, schnellen Zugang zu Informationen und das Vernetzen mit anderen Gemeinschaften als neue Möglichkeit zu etablieren. Hätten er und sein Team intensiveren Austausch mit den Communitymitgliedern gesucht, hätten sie bemerkt, dass es aus Sicht der Community kaum Bedarf in Hinsicht solcher Geräte gab und die Technik nicht als der heilige Gral angesehen wurde, wie er es gewohnheitsbedingt erwartet hatte.
Was jedoch an positiven Erkenntnissen dabei herauskam, war vor allem, dass es einen regen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis geben muss, um zu verstehen, was die Menschen wirklich bewegt.
Nicht nur deshalb hat mich die Mission der Schader-Stiftung gleich von Anfang an begeistert. Auch die Möglichkeit interdisziplinäre Themen zu diskutieren und mit Expert*innen aus den verschiedensten Feldern zu agieren, ist für mich eine Herausforderung und eine Freude zugleich.
Im Projekt „Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung (s:ne)“ beschäftige ich mich in der Schader-Stiftung seit genau einem Monat nun mit zukunftsorientierter Stadtentwicklung und freue mich über abwechslungsreiche Themen, wie die Graue Energie, die Zukunft der Innenstädte oder die Stadt der kurzen Wege.
Mehr zu den kommenden Veranstaltungen finden Sie auf unserer Internetseite, via Twitter, LinkedIn oder Instagram und natürlich Nachdenkenswertes im schaderblog.
Mit freundlichen Grüßen
Désirée Nothnagel