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Newsletter vom 5. Juli 2022

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Sehr geehrte Damen und Herren,

schon während meines Masterstudienganges der Internationalen Entwicklung an der Wageningen Universität wurde uns Student*innen immer wieder gebetsmühlenartig erklärt, wie wichtig es ist, die Wissenschaft mit der Praxis zu verbinden. Gerade in der internationalen Zusammenarbeit habe ich gelernt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse ohne Berücksichtigung der „Welt da draußen“ oft ihr Ziel verfehlen.a

So berichtete mir ein Professor, wie er selbst am Anfang seiner Karriere in seinem eigenen Forschungsprojekt erleben musste, dass er und sein Team der Praxis nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet haben. Es wurde in einer indigenen Community in Ecuador ein Projekt gestartet, in dem die Einwohner*innen Internetzugang und iPads angeboten bekamen.

Ziel war es, schnellen Zugang zu Informationen und das Vernetzen mit anderen Gemeinschaften als neue Möglichkeit zu etablieren. Hätten er und sein Team intensiveren Austausch mit den Communitymitgliedern gesucht, hätten sie bemerkt, dass es aus Sicht der Community kaum Bedarf in Hinsicht solcher Geräte gab und die Technik nicht als der heilige Gral angesehen wurde, wie er es gewohnheitsbedingt erwartet hatte.

Was jedoch an positiven Erkenntnissen dabei herauskam, war vor allem, dass es einen regen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis geben muss, um zu verstehen, was die Menschen wirklich bewegt.

Nicht nur deshalb hat mich die Mission der Schader-Stiftung gleich von Anfang an begeistert. Auch die Möglichkeit interdisziplinäre Themen zu diskutieren und mit Expert*innen aus den verschiedensten Feldern zu agieren, ist für mich eine Herausforderung und eine Freude zugleich.

Im Projekt „Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung (s:ne)“ beschäftige ich mich in der Schader-Stiftung seit genau einem Monat nun mit zukunftsorientierter Stadtentwicklung und freue mich über abwechslungsreiche Themen, wie die Graue Energie, die Zukunft der Innenstädte oder die Stadt der kurzen Wege.

Mehr zu den kommenden Veranstaltungen finden Sie auf unserer Internetseite, via Twitter, LinkedIn oder Instagram und natürlich Nachdenkenswertes im schaderblog.


Mit freundlichen Grüßen

Désirée Nothnagel
Wissenschaftliche Referentin

Wissenschaft und Demokratie – Schader-Preis in Darmstadt verliehen

Rund 150 geladene Gäste nahmen am 22. Juni 2022 in Darmstadt an einem Doppel-Festakt zur Verleihung des Schader-Preises teil, bei dem der Preisträger 2021, Armin Nassehi, und die Preisträgerin 2022, Lisa Herzog, gemeinsam im Schader-Forum gewürdigt wurden.

Den Schader-Preis 2022 erhielt die Philosophin und Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Lisa Herzog. Sie ist Professorin für Politische Philosophie und Direktorin des Centre for Philosophy, Politics and Economics an der Universität Groningen.

Mit dem Schader-Preis 2021 wurde der Soziologe Prof. Dr. Armin Nassehi ausgezeichnet. Er lehrt und forscht im Bereich Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Unsere Geschichte – Plurale Narrative in der Kultur: Theater

Wie lässt sich Zusammenhalt gestalten? Was wollen wir wie miteinander erleben und diskutieren? Wie lässt sich Partizipation marginalisierter und benachteiligter Gruppen am kulturellen Leben umsetzen? Wie die berechtigte Forderung von Bürger*innen verschiedener Milieus und Voraussetzungen um Anerkennung realisieren?

Am Mittwoch, den 6. Juli 2022, findet um 18:30 Uhr der zweite Kulturelle Salon unter dem Titel „Unsere Geschichte – Plurale Narrative in der Kultur“ zum Thema Theater statt. An diesem Termin wollen wir mit dem Theaterregisseur Tugsal Mogul und der Dramaturgin Kirsten Uttendorf vom Staatstheater Darmstadt über Zugänge und die Rolle von Theater und Bühnen sprechen. Es moderiert Canan Topçu von der Hochschule Darmstadt.

Der nächste Termin in der Gesprächsreihe „Unsere Geschichte – Plurale Narrative in der Kultur“ zum Thema Literatur findet am 13. Juli 2022 statt.

Abschlussworkshop der Ringvorlesung „Global Challenges“

Wie kann ich mich in Transformationsprozesse einbringen? Welche Fähigkeiten oder Erfahrungen können mich dabei unterstützen? Wie kann ich diese Fähigkeiten erlangen? Welchen beruflichen Weg sind Expert*innen gegangen, die jetzt in Transformationsprozessen mitwirken?

Zum Abschluss der Ringvorlesung „Global Challenges: Transformationsprozesse im Anthropozän – Ansätze, Dilemmata, Perspektiven“ die Interdisziplinären Studienschwerpunkte der Technischen Universität Darmstadt laden wir am 12. Juli 2022 Studierende zu einem Workshop mit Expert*innen und Studierenden in das Schader-Forum nach Darmstadt ein.

Dialog im Museum

Wer erlebt Museen und wie? Wer kommt vor und wer nicht? Darüber und über viele andere Fragen kultureller Zugänge und Vielfalt innerhalb von Museen wollen wir am 14. Juli 2022 in einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Hochschule Darmstadt und dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt sprechen.

Die bundesrepublikanische Gesellschaft ist im Wandel und wird in ihrer Zusammensetzung immer vielfältiger. Diese Vielfalt spiegelt sich aber weder in Museen noch unter den Museumsbesucher*innen wider. Kulturelle Diversität wird zwar angestrebt, auch mit Blick auf die eigenen Programme und Mitarbeit in den verschiedenen Institutionen, die Zielgruppe ändert sich dadurch aber noch zu wenig. Und so werden die Stimmen derer, die die Museums- und Ausstellungskultur kritisieren, mehr und auch lauter.

Vielfalt bildet! Rassismus- und diskriminierungskritische Bildung in Praxis und Diskurs

Am 16. und 17. September 2022 führen wir gemeinsam mit dem Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der Technischen Universität Darmstadt die Tagung „Vielfalt bildet! Rassismus- und diskriminierungskritische Bildung in Praxis und Diskurs“ durch. Dabei geht es um wissenschaftliche und außeruniversitäre sowie insbesondere auch aktivistische Perspektiven zu den Themen Rassismus und Diskriminierung, die miteinander verbunden werden sollen.

Welche Wissensbestände finden Eingang in rassismus- und diskriminierungskritische Konzepte und welche nicht? Wie werden diese Ansätze und Konzepte von wem rezipiert? Auf welche Weise werden entsprechende Inhalte und Methoden in pädagogische Bildungsinstitutionen implementiert? Wer wird im Feld der Rassismus-, Antisemitismus- Antiziganismuskritik als Akteur*in gesehen und gehört und wer nicht? Darüber wollen wir an zwei Tagen in über 15 Panels und Workshops mit 30 Referent*innen diskutieren und beraten. Begleitend läuft die Ausstellung „Dinge und Ereignisse“ der Darmstädter Künstlerin Zoya Sadri, die vom 14. bis zum 25. September 2022 in der Schader-Galerie zu sehen ist

Podcast: Christian Hiß: Warum Kleinerbäuer*innen nicht die Welt ernähren können

Christian Hiß ist ein deutscher Unternehmer, Gründer und Vorstand der von ihm gegründeten Regionalwert AG Freiburg mit Geschäftsstelle in Eichstetten am Kaiserstuhl, Referent und Sachbuchautor. Mit ihm sprechen wir über regionale Wertschöpfung, was hinter Regionalität manchmal steckt und was wir dabei manchmal übersehen.

Außerdem erzählt er uns von seiner Kindheit mit biologischer Landwirtschaft, warum und wie er nach seiner Ausbildung als Gärtner zur Wissenschaft gefunden hat und was sich hinter der Regionalwert AG verbirgt. Ein ausgezeichneter Social Entrepreneur zu Gast im Rahmen der Darmstädter Tage der Transformation 2022.

Praktikumsausschreibung

Kurzfristig ist in der Schader-Stiftung ein Praktikums-Platz freigeworden, vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2022. Studierende können als Praktikantin oder Praktikant die Arbeit der Schader-Stiftung unterstützen. Außerdem freuen wir uns über Ihre Anfrage für ein Praktikum ab Anfang 2023.

Die Praktikumsdauer beträgt in der Regel drei Monate bei einer Vergütung von 450 EUR im Monat. Praktika werden vorrangig in Präsenz absolviert, wobei Veranstaltungen, Besprechungen etc. durchgehend unter „2Gplus“ stattfinden.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf und Schul- sowie Studienzeugnissen per E-Mail an kontakt(at)schader-stiftung.de oder per Post an Schader-Stiftung, Goethestraße 2, 64285 Darmstadt.

            



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