Angelika Nußberger
Artikel vom 14.04.2020
Prof. Dr. Dres. h.c. Angelika Nußberger ist Direktorin des Instituts für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung der Universität zu Köln. Sie ist ehemalige Richterin und Vizepräsidentin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. 2015 erhielt sie den Schader-Preis.
Prof. Dr. Dres. h.c. Angelika Nußberger
Angelika Nußberger, geboren 1963, ist Direktorin des Instituts für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung der Universität zu Köln und hat dort den Lehrstuhl für Verfassungsrecht, Völkerrecht und Rechtsvergleichung inne. Sie ist zudem seit 2020 Internationale Richterin am Verfassungsgericht von Bosnien-Herzegowina und gehört der Venedig-Kommission des Europarats an. Von 2011 bis 2019 war sie Richterin und seit 2017 Vizepräsidentin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Nach ihrer Rückkehr an die Universität zu Köln im Jahr 2020 wurde sie Direktorin der neu gegründeten Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz.
Sie studierte in München Slawistik und Rechtswissenschaft und absolvierte dort ihr Erstes, in Heidelberg ihr Zweites Juristisches Staatsexamen. Sie wurde in Würzburg mit einer Arbeit über das sowjetische Verfassungsrecht in der Übergangszeit promoviert, hat sich nach einem Forschungsaufenthalt in Harvard und nach einer Referententätigkeit am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht 2002 in München mit einer Arbeit über die Sozialstandards im Völkerrecht habilitiert.
Im selben Jahr 2002 wurde Angelika Nußberger zur Professorin an die rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln berufen. 2010 war sie Prorektorin der Universität zu Köln. Sie forscht unter anderem zum deutschen, europäischen sowie internationalen Grundrechtsschutz, zum vergleichenden Verfassungsrecht und dem Einfluss des Völkerrechts auf die Rechtsentwicklung in Mittel- und Osteuropa. Vor ihrer richterlichen Tätigkeit war sie Mitglied verschiedener internationaler Organisationen und Beratungsgremien, die sich insbesondere der Entfaltung des Sozialrechts und der Menschenrechte in Europa und im Völkerrecht widmen. Ihr wurden zwei Ehrendoktorwürden verliehen, von der Staatlichen Universität Tiflis und der Universität Sibiu (Hermannstadt). Im Oktober 2021 wurde sie zur Vorsitzenden der deutschen Staatsrechtslehrervereinigung gewählt.
2015 erhielt Angelika Nußberger den Schader-Preis und war bis 2022 Mitglied im Senat der Schader-Stiftung. Ihr Vortrag anlässlich der Preisverleihung am 28. Mai 2015 im Schader-Forum trug den Titel „Menschenrechte als universelles Navigationssystem?“.
Im Rahmen des Business Ethics Summit 2016 des Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik (DNWE) hielt Angelika Nußberger einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Globale Menschenrechte und Solidarität“.
Anlässlich der Tagung „Menschenrecht Religionsfreiheit – eine aktive und passive Herausforderung“ am 8. Dezember 2017 im Schader-Forum nahm sie an einem Podiumsgespräch zum Thema „Religion und Religionsfreiheit: Herausforderungen für Politik, Justiz und Gesellschaft“ teil.
Angelika Nußberger hielt einen Impulsvortrag zum Thema „Akademische Ausbildung für die Praxis“ im Rahmen des Symposiums „Die Praxis der Gesellschaftswissenschaften“, das am 16. Juli 2018 anlässlich des 90. Geburtstags des Stifters Alois M. Schader im Schader-Forum stattfand.
Sie hielt die Laudatio auf Christoph Möllers anlässlich der Verleihung des Schader-Preises im Mai 2019.