Fritz W. Scharpf
Artikel vom 29.04.2014
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Fritz W. Scharpf war 2002 Preisträger des Schader-Preises.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Fritz W. Scharpf
Der langjährige Direktor des Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Fritz Wilhelm Scharpf, geboren 1935, ist Rechts- und Politikwissenschaftler. Von 1964 bis 1966 war Scharpf als Assistant Professor of Law an der Yale Law School tätig; 1965 zudem als Visiting Assistant Professor an der Law School der Universität Chicago. 1966 bis 1968 erhielt er ein Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Freiburg. 1968 wurde er Ordinarius für Politikwissenschaft an der Universität Konstanz, um hier einen interdisziplinären sozialwissenschaftlichen Studiengang aufzubauen. Scharpf war Mitglied der Projektgruppe Regierungs- und Verwaltungsreform, welche unter Anderem Vorschläge für eine Reorganisation der Bundesregierung, inklusive einer Neuordnung der Geschäftsbereiche der Bundesministerien, erarbeiten sollte. Von 1973 bis 1984 war Scharpf Direktor des Internationalen Instituts für Management und Verwaltung am Wissenschaftszentrum Berlin, wo er von 1984 bis 1986 auch eine Forschungsprofessur innehatte. 1986 wurde er Direktor des Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln. Dieses Amt übte er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2003 aus. Zwischenzeitlich nahm er Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in Stanford, USA (1987), Florenz (1995 und 1999) und Paris (2001) an.
Scharpf wurden mehrere Ehrentitel und Preise verliehen. So ist er auswärtiges Ehrenmitglied der British Academy und der American Academy of Arts and Sciences. Im Jahre 2000 erhielt er als erster europäischer Forscher den Johan-Skytte-Preis für Politikwissenschaft der schwedischen Universität Uppsala. Wegen seines vorbildlichen Engagements im wissenschaftlichen Dialog mit der Politik wurde Scharpf mit dem Schader-Preis des Jahres 2002 ausgezeichnet. 2003 erfolgte die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität zu Berlin. 2004 wurden ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. 2024 wurde Fritz Scharpf der erste Lebenswerkpreis der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW) verliehen.
Sein Vortrag zur Verleihung des Schader-Preises 2003 lautete „Was man von einer europäischen Verfassung erwarten und nicht erwarten sollte?“