Sozialer Zusammenhalt in der Stadt: Was kann Integrierende Stadtentwicklung leisten?
Artikel vom 20.04.2018
Für die persönlichen Lebenschancen spielt es eine große Rolle, in welcher Region und welchem Teil der Stadt man aufwächst, wohnt und Zeit verbringt. Die Forschung zur Integrierenden Stadtentwicklung trägt zur Entwicklung sozialräumlich differenzierender Handlungsstrategien einer integrativen Stadtpolitik bei.
Beginn: 20.04.2018 | 12:30 Uhr
Ende: 20.04.2018 | 17:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum
|
Goethestr. 2
|
64285 Darmstadt
In Google Maps öffnen
Workshop der Hessenkonferenz Stadtforschung
Im Mittelpunkt des Workshops standen zwei Themenkomplexe: (1) neue Formen einer partizipativen Stadtgestaltung und (2) soziale und räumliche Bedingungen für eine gelingende Integration von Zugewanderten.
Ein Blick in die Sozialräume zeigt, dass neben der sozialen Zusammensetzung der Bewohnerschaft auch spezifische Infrastrukturen eine integrationsfördernde Wirkung entfalten können. Dies insbesondere dann, wenn sie niedrigschwellige Begegnung ermöglichen und Anlässe für gemeinsames Handeln bieten. Durch Bewohner und andere Akteure des Sozialraums getragen, entstehen immer wieder neue Formen einer partizipativen Stadtentwicklung „von unten“. Sichtbar werden Formen urbanen Zusammenlebens, die gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten und lokale Gestaltungsoptionen zu eröffnen versprechen.
Im ersten Block des Workshops wurde gefragt, welchen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt neue Formen einer partizipativen Stadtentwicklung leisten.
Die Migrationsbewegungen der Jahre 2015/16 stellen die Kommunen vor die Herausforderung, eine große Zahl von Menschen mit unterschiedlichsten sozio-kulturellen Hintergründen und rechtlichem Status zu integrieren. Zum einen soll diesen Menschen der Zugang zu Sprache, Bildung und Beschäftigung ermöglicht werden. Zum anderen geht es um die Entwicklung von Konzepten und Methoden der Integration in die jeweiligen Stadtgesellschaften. Die lokalen Ausgangslagen sind höchst unterschiedlich: Es differieren beispielsweise die individuellen Integrationsverläufe in städtischen und ländlichen Räumen, die Situation auf den Wohnungsmärkten oder die Lage im Bereich der niedrigqualifizierten Beschäftigungen. Konkurrenzen zwischen neu hinzukommenden und alteingesessenen Gruppen dominieren zudem mehr und mehr das Stadtklima.
Der zweite Block des Workshops ging der Frage nach, welche sozialen und räumlichen Bedingungen Integration und Teilhabe von Zugewanderten fördern.
Der Workshop bot neben Impulsen aus Wissenschaft und Praxis die Gelegenheit, diese und verwandte Fragen in kleinen Runden (Coffee Talks) zu diskutieren. Zudem wurden Aktivitäten des Arbeitsbereichs Integrierende Stadtentwicklung des Forschungsinstituts für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V. (FGW), Düsseldorf zu den skizzierten Themen vorgestellt. Gemeinsam mit den Teilnehmenden wurden mögliche Handlungsstrategien auf lokaler Ebene diskutiert. Ziel war es, den Erfahrungsaustausch zwischen Praxis und Wissenschaft zu fördern. Der Workshop schloss mit einem Ausblick auf künftige Aktivitäten.