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Einigkeit und Recht auf Gleichheit. Strategien gegen soziale Ungleichheiten

Artikel vom 17.11.2021

Zu einem öffentlichen Vortrag von Prof. Dr. Harald Welzer mit anschließender Podiumsdiskussion luden die Hochschule Darmstadt und die Schader-Stiftung am 17. November 2021 ein. Ein kurzer Bericht zur Veranstaltung sowie die Video-Aufzeichnung sind jetzt online abrufbar.

Informationen zur Veranstaltung

Beginn: 17.11.2021 | 18:00 Uhr

Ende: 17.11.2021 | 20:30 Uhr

Ort: Schader-Forum | Goethestraße 2 | 64285 Darmstadt
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Soziale Ungleichheit auf dem Prüfstand

Die soziale Ungleichheit wächst: oft wird dies in den Medien problematisiert. Doch im Einzelnen ist nicht klar, was als soziale Ungleichheit gilt, ab wann Ungleichheiten in Ungerechtigkeiten münden und wo sozialstaatlicher Handlungsbedarf entsteht.

Unterschiede in Einkommen und Vermögen bestehen fraglos. Braucht es eine stärkere Umverteilungspolitik? Welche Auswirkungen zeitigen darüber hinaus Ungleichheiten in Bildung und daraus folgenden Lebenschancen sowie gesellschaftlicher Anerkennung und Teilhabe. Ab wann ist ein korrigierendes Eingreifen angemessen? Je nach Gerechtigkeitsmaßstäben fallen die Antworten verschieden aus. Geht es um Bedarfs- oder Leistungsgerechtigkeit? Und wie möchte man Bedarf beziehungsweise Leistung messen? Oder sehen wir Handlungsbedarf erst dann, wenn die Ungleichheit so weit anwächst, dass sie den sozialen Frieden gefährdet?

Lassen sich solche Kriterien auch anbringen, wenn es um Kinderarmut und grundlegende Bildungs- und Lebenschancen geht? Sind in diesen Aspekten andere Maßstäbe vonnöten? Und damit ein verändertes politisches Handeln?

Einzubetten ist die Diskussion in den größeren Zusammenhang, den die Grenzen des wirtschaftlichen Wachstums sowie Entwicklungen in Bevölkerung und Gesellschaft bilden. Kurzum: Braucht die deutsche Gesellschaft neue Strategien gegen soziale Ungleichheiten?

Die Zukunftsfähigkeit des Sozialstaats

Der Soziologe Harald Welzer, Direktor von FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit, zeigte sich mit seinen Veröffentlichungen, Projekten, Vorträgen als Spezialist für Zukunftsfragen. Wie lässt sich ein Sozialstaat denken zwischen Klimawandel, demographischem Wandel und Corona-Folgen? Welche Ungleichheiten stellen sich als Gift für die deutsche Gesellschaft heraus und sind abzubauen? Welche sind aus ethischen Gründen nicht hinnehmbar?

Harald Welzer führte zu den Strategien gegen soziale Ungleichheiten mit einem Vortrag ein. Mit ihm diskutieren im Anschluss Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sowie das interessierte Publikum.

Zu den Fachleuten gehörten:

Dr. Francis Seeck, Geschlechterforscher*in und Kulturanthropolog*in, arbeitet zu den Themen Sorgearbeit, Klassismus und geschlechtliche Vielfalt. Francis Seeck promovierte 2021 an der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitet aktuell als Vertretungsprofessor*in für Sozialarbeitswissenschaft an der Hochschule Neubrandenburg. 2020 erschien der Sammelband "Solidarisch gegen Klassismus", herausgegeben von Francis Seeck und Brigitte Theißl.

Prof. Dr. Anne Lenze, Hochschule Darmstadt: Professorin im Fachbereich Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt "Recht der sozialen Sicherung". Sie forscht zu den Schnittstellen von Sozial,- Unterhalts- und Steuerrecht, zur Regelbedarfsermittlung im SGB II/XII und zur Kinderarmut. Erstellung von Gutachten zur Einführung einer Kindergrundsicherung und zur sozialen und rechtlichen Lage von Alleinerziehenden.

Moritz Promny: Der Politiker ist Generalsekretär der FDP Hessen. Er ist bildungspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, zugleich Vorsitzender des Sozial- und Integrationspolitischen Ausschusses des Hessischen Landtags.

Prof. Dr Jutta Träger: Sie hat die Professur für Sozialforschung und Evaluation an der Hochschule Darmstadt inne. Im Fokus der Arbeit von Frau Prof. Dr. Träger steht die Analyse und Bewertung sozialpolitischer Maßnahmen sowie die Abschätzung sozialstaatlichen Handelns auf die Entstehung und den Ausgleich Sozialer Ungleichheiten.

Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Prof. Dr Thomas Döring von der Hochschule Darmstadt und Dr. Kirsten Mensch von der Schader-Stiftung.

Einladung zum h_da Dialog-Forum

Die Hochschule Darmstadt und die Schader-Stiftung luden gemeinsam zu einem Forum ein, das sich diesen Fragen annimmt. Das h_da Dialog-Forum findet als Veranstaltungsformat des Servicezentrums Forschung und Transfer (SFT) der Hochschule Darmstadt mit wechselnden Kooperationspartnern statt und bringt Expertinnen und Experten aus den Technik- und Gesellschaftswissenschaften mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Das Format besteht aus einer kurzen Einführung in das Thema, einem inspirierenden Impulsvortrag und einer anschließenden Podiumsdiskussion, bei der sich auch das Publikum mit Fragen einbringen darf.

Die Veranstaltung wurde sowohl online als auch - unter 2G-Bedingungen - vor Ort durchgeführt. 

Ansprechpartnerin seitens der Schader-Stiftung: Dr. Kirsten Mensch

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