Schader-Residence: The Sound of Dialogue – UNO & Jazz mit Maximilian Shaikh-Yousef
Artikel vom 24.09.2024
Jazz und die Vereinten Nationen – dass und wie sich diese zwei Felder überschneiden und gegenseitig befruchten können, steht im Mittelpunkt des Residence-Programms „The Sound of Dialogue – UNO & Jazz“, das gemeinsam mit dem Saxofonisten Maximilian Shaikh Yousef in Darmstadt gestaltet wird.
Beginn: 12.05.2025 | 10:00 Uhr
Ende: 19.05.2025 | 21:00 Uhr
Ort:
Schader-Campus | Goethestr. 1-2 | 64285 Darmstadt
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Maximilian Shaikh-Yousef ist Artist in Residence
Die Jury hat den Kölner Saxofonisten Maximilian Shaikh-Yousef als Schader-Fellow und Artist in Residence eingeladen, sich eine Woche lang intensiv musikalisch mit dem Thema der Völkerverständigung auseinanderzusetzen. Der 32-Jährige überzeugte die Jury im deutschlandweiten Bewerbungsverfahren insbesondere mit seinem inhaltlich explorativen Konzept: „Jazz wurde oft als musikalischer Vorreiter für die Vereinigung von Nationen bezeichnet. Ich will dem nachgehen, wie diese Idee heute weitergeführt oder neu interpretiert werden kann“, so Shaikh-Yousef. Vor allem wolle er über Fragen zu Freiheitskonzepten in sozialen Systemen, Kunstfreiheit und deren Grenzen oder zum Vereinigungspotenzial von Improvisationskonzepten ins Gespräch mit Menschen aus anderen Disziplinen kommen.
Austausch auf mehreren Ebenen
Während des einwöchigen Residence-Zeitraums besteht dazu vielfach die Möglichkeit: Geplant sind mehrere Tischgespräche mit ehemaligen und aktuellen Mitarbeitenden verschiedener UN-Institutionen, u.a. aus Auslandsmissionen und dem Diplomatischen Corps, sowie Expert*innen aus den Gesellschaftswissenschaften und der Musikszene. Ebenso sind bei einer Jam-Session im Jazzinstitut Musiker*innen dazu eingeladen, mit dem Fellow musikalische Ideen auf der Bühne auszutauschen.
Zwei Konzertformate zum Abschluss
Aus den Impulsen der Woche entstehen schließlich zwei Konzertformate: Am Sonntag, 18. Mai, lädt die Schader-Stiftung gemeinsam mit der Bürgerstiftung Darmstadt als langjährige Kooperationspartnerin bei Residence-Veranstaltungen zur musikalisch-literarischen Soirée um 17 Uhr ein. Dann wird einerseits das Buch „Wir sind UNO“ vom DGVN-Bundesvorsitzenden Dr. Ekkehard Griep vorgestellt, das dem Residence-Thema als Inspiration diente, andererseits wird Maximilian Shaikh-Yousef die vorgestellten Impulse solistisch aufgreifen. Das Abschlusskonzert am Montag, 19. Mai, ab 18 Uhr im Schader-Forum stellt letztlich Shaikh-Yousefs Kreativprozess in den Mittelpunkt; gemeinsam mit anderen Musiker*innen interpretiert er seine Auffassung von Austausch zwischen Musik und internationaler Zusammenarbeit.
Programmveröffentlichung im März 2025
„Wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Zeit mit Maximilian“, sagt Dr. Bettina Bohle, Direktorin des Jazz-Instituts und Alexander Gemeinhardt, Vorstand der Schader-Stiftung, ergänzt: „Mit Maximilian Shaikh-Yousef begrüßen wir den vierten Schader-Fellow unserer Residence und sind gespannt auf eine außergewöhnliche Woche.“
Das detaillierte Programm wird Ende März 2025 veröffentlicht. Weitere Informationen unter www.schader-stiftung.de/uno-jazz.
Mehr über Maximilian Shaikh-Yousef
Maximilian Shaikh-Yousef wurde 1992 in Frankfurt am Main geboren. Er studierte Saxofon an der Hochschule für Musik Mainz. Während seines Studiums gründete er 2015 sein Quartett SH4iKH und 2018 sein Large Ensemble SH4iKH 9 extended. Von 2020 bis 2022 absolvierte Shaikh-Yousef ein Masterstudium in Jazzkomposition am Conservatorium van Amsterdam. Während dieser Zeit gründete er sein jüngstes Projekt – The Mini-Maxi-Orchestra. Als Vorstandsmitglied des Vereins TONKULT e. V. engagiert sich Maximilian Shaikh-Yousef aktiv für die Jazzszene in Mainz. Neben der Organisation verschiedener kleinerer Konzertformate verantwortet er als Gesamtleiter das Jazzfestival POST JAZZ, welches zum ersten Mal 2024 in Mainz stattfand. Als Mitgründer und -leiter der Mainzer Big Band Projekt Orion komponiert und arrangiert Shaikh-Yousef Musik für Gäste wie Will Vinson, Julian Argüelles und Frederik Köster. Darüber hinaus war er an Produktionen mit dem hr-Jazzensemble beteiligt und arbeitet als Komponist und Arrangeur unter anderem für das WDR-Funkhausorchester, das Bremer Kammerorchester, das Bundesjazzorchester sowie mit Solist*innen wie Melissa Aldana, Harmen Fraanje, Fay Claassen, Bart van Lier, Christoph Lauer, John Schröder, Sebastian Sternal und Gerald Clayton.
Kontakt
Ansprechpartnerin ist Dr. Stella Lorenz
Über die Organisationen hinter der Residence
Die Residence ist eine Kooperation zwischen der Schader-Stiftung, dem Jazzinstitut Darmstadt und der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) und findet im Rahmen des Fellowship-Programms Schader-Residence statt.
Die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN) setzt sich in Deutschland für starke Vereinte Nationen ein, informiert in diversen Veranstaltungsformaten über globale Themen und begleitet die deutsche UN-Politik in konstruktiv-kritischer Weise. Die DGVN fördert wissenschaftliche Forschung zum System der Vereinten Nationen und ist u.a. einer aktiven Jugend- und Bildungsarbeit verpflichtet.
Das Jazzinstitut Darmstadt ist ein weltweit anerkanntes Forschungs- und Informationszentrum für Jazz und improvisierte Musik. Neben der Sammlung und Archivierung von Tonträgern, Zeitschriften und Plakaten spielen die öffentliche Vermittlung von Jazz(geschichte) sowie die Netzwerkarbeit eine zentrale Rolle. Durch Veranstaltungen wie das alle zwei Jahre stattfindende Darmstädter Jazzforum, Konzerte und Workshops trägt das Institut aktiv zur lebendigen Auseinandersetzung mit der Musik bei.
Die Schader-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Darmstadt. Zweck der Schader-Stiftung ist die Förderung der Gesellschaftswissenschaften durch die Kommunikation und Kooperation zwischen den Gesellschaftswissenschaften und der Praxis. Dabei bedient sich die Schader-Stiftung differenzierter Methoden von Dialog-Prozessen. Neben den Dialog- und Konferenzformaten sind von Anfang an kulturelle Schwerpunkte Intention des Stifters Alois M. Schader gewesen. Insbesondere die Schader-Galerie als Ort der Begegnung von Kunst und Gesellschaftswissenschaften sowie die Schader-Residence spiegeln diese Strategie eines Dialogs auf der Basis von Haltung, Wertschätzung, Fachlichkeit und regionaler Verantwortung.