„Das Eigene im Fremden“ – 26. Darmstädter Musikgespräch
Artikel vom 09.06.2017
Zur Veranstaltung „Das Eigene im Fremden“ luden die drei Darmstädter Musikinstitute Akademie für Tonkunst, Jazzinstitut und Internationales Musikinstitut Darmstadt gemeinsam mit der Schader-Stiftung am 10. Juli 2017 ins Schader-Forum ein.
Beginn: 10.07.2017 | 20:00 Uhr
Ende: 10.07.2017 | 22:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum
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Goethestr. 2
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64285 Darmstadt
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Das Eigene im Fremden
„Reisen bildet“, heißt es, und das gilt in besonderem Maße auch für Künstler. Die Konfrontation mit dem „Fremdem“ führt einem die Besonderheiten des „Eigenen“ ja oft noch deutlicher vor Augen.
Das haben auch der Koreaner Geonyong Lee, einer der bedeutendsten koreanischen Komponisten der Gegenwart, und der Darmstädter Cord Meijering, Direktor der hiesigen Akademie für Tonkunst und international aufgeführter Komponist, erfahren. Beide haben viel Zeit im jeweils anderen Land verbracht und sich mit dessen Musik und Kultur ausgiebig beschäftigt – auch im eigenen Schaffen.
Im von der koreanischen Musikwissenschaftlerin Kim Jin Ah moderierten Gespräch berichten sie über die eigenen Erfahrungen, über ganz praktische Beispiele dessen, dass man gerade im Fremden das Eigene deutlicher sieht. Daneben diskutierten sie, welche Auswirkungen die Faszination an europäischer Musik bei koreanischen Musikerinnen und Musikern auf ihre Haltung sowohl gegenüber dieser wie auch gegenüber den eigenen musikalischen Traditionen hat.
In der Diskussion mit dem Publikum ging es dabei auch um den Wandel eines eurozentrisch geprägten Kulturbegriffs, der die Realität des inzwischen global vernetzten kulturellen Diskurses noch nie abzubilden vermochte.
26. Darmstädter Musikgespräch
Es diskutierten:
Geonyong Lee gilt als einer der bekanntesten koreanischen Komponisten der Gegenwart. Er studierte vor über 40 Jahren an der Frankfurter Musikhochschule Komposition, war später Professor für Komposition an der Seoul National University und an an der Korea National University of Arts. Bis Anfang diesen Jahres schließlich wirkte er als Direktor der Seoul Metropolitan Opera. Geonyong Lee ist dabei ein großer Kenner beider Kulturen, und zwar sowohl auf der künstlerischen wie auch auf der Ausbildungsebene.
Cord Meijering ist Direktor der Akademie für Tonkunst auf dem Podium und Komponist. Er war in den letzten 12 Jahren insgesamt 15 Mal in Korea, hat dort zahlreiche Konzerte gegeben und gehört, Vorlesungen an koreanischen Universitäten gehalten und sich intensiv mit der traditionellen koreanischen Musik befasst und diese auch in sein eigenes Schaffen integriert.
Das Gespräch mit beiden moderierte Kim Jin Ah, die als Assistant Professor für Musikwissenschaft am College of Music an der Seoul National University (Abteilung: Korean Music) sowie als Gastdozentin u.a. an der Berliner Humboldt-Universität unterrichtet und sich schwerpunktmäßig mit genau dieser Thematik befasst.
Die Schader-Stiftung fördert die Gesellschaftswissenschaften in ihrem Dialog mit der Praxis. Die Kooperation beim 26. Darmstädter Musikgespräch „Das Eigene im Fremden“ nimmt den gesellschaftswissenschaftlichen Zusammenhang zwischen Kunst, Mensch und Integration in den Blick.