Kommunikation und Information – dritte Denkwerkstatt „Herkunft-Ankunft-Zukunft“
Artikel vom 01.02.2016
Die Denkwerkstatt „Herkunft-Ankunft-Zukunft“ beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen Fragen bezüglich der Integration von Geflüchteten. Welchen Anteil können zum Beispiel die Zivilgesellschaft oder auch Bildungsinstitutionen in diesem Prozess übernehmen? Angesichts der aktuellen Herausforderung wird der Frage nachgegangen, welche Akteure wie agieren können, um einen gelungenen Integrationsprozess zu unterstützen.
Beginn: 28.04.2016 | 17:00 Uhr
Ende: 28.04.2016 | 20:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum
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Goethestr. 2
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64285 Darmstadt
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Kommunikation und Information
Impulsgeber/innen:
Wissenschaft: Prof. Dr. Wolfgang Schweiger, Universität Hohenheim
Praxis: Pitt von Bebenburg, Frankfurter Rundschau, Landeskorrespondent / Andre Wolf, Mimikama.at und ZDDK - „Zuerst denken - dann Klicken“, Wien
Die Teilnahme an der Denkwerkstatt Herkunft-Ankunft-Zukunft ist nur auf persönliche Einladung möglich.
Die Zuwanderung nach Deutschland und Europa ist derzeit ein Thema hoher medialer Aufmerksamkeit. Die dritte Denkwerkstatt der Veranstaltungsreihe „Herkunft-Ankunft-Zukunft“ widmete sich daher der medienethischen Reflexion und der kritischen Analyse von Berichterstattungen und einer vermeintlichen öffentlichen Meinung.
Nach einer ersten Phase der intensiven Beobachtung der Umstände von Flucht, insbesondere der dramatischen Umstände der Fluchtbewegungen auf dem Mittelmeer, ist der Berichtsgegenstand in der öffentlichen Diskussion der überwiegend positiven Berichterstattung eines helfenden, aktiven bürgerschaftlichen Engagements gewichen. Eine dritte Phase medialer Reflexion ist die Darstellung von Problemen und Sorgen um die kurzfristige Unterbringung und die mittel- und langfristige Integration. Darunter mischen sich vereinzelt Themenkomplexe, die nach der Leistungsfähigkeit des politischen und Verwaltungshandelns fragen oder Phänomene von Aggression und Repression gegenüber geflüchteten Personen bzw. deren Helferinnern und Helfern, aber auch Gewalt unter Geflüchteten in den Blick nehmen. Die dritte Denkwerkstatt fragt nach Grundlagen und Praxis von Berichterstattung und Nachrichtenrezeption. Sie versucht eine Gliederung von Aspekten des Themas Flucht gegenüber routinierten medialen Berichtsstrategien. Letztendlich ist die Frage nach der wechselseitigen Beeinflussung von Phänomen, Zivilgesellschaft, Verwaltung, Politik und Medien zu stellen. Dies beinhaltet ebenso die medienethische Reflexion wie die kritische Analyse der Beeinflussbarkeit handelnder Personen und Institutionen des öffentlichen Sektors durch Medien und echte bzw. vermeintliche öffentliche Meinung. Wie agieren Neue Medien als Katalysator oder Zentrifuge von Meinungen, aber auch als Medien der Vernetzung von Aktivistinnen und Aktivisten bzw. als Foren der Kritik, des Widerstands und der Agitation? Vor allem Soziale Medien dienen als Plattform, um Stimmungen zu produzieren bzw. zu reproduzieren. Welche Rolle spielen „Ethnomedien“ für die Integration oder Desintegration in die Ankunfts- und Beheimatungsgesellschaft? Nachdem die These des Medienghettos widerlegt zu sein scheint – welche Angebote macht der mediale Markt einer divers kulturellen Gesellschaft?