Sommercamp 2017 – Sicher in der Stadt
Artikel vom 15.08.2016
Gemeinsam mit der Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, dem Deutschen Werkbund Hessen, der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung SRL sowie der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius richtete die Schader-Stiftung vom 10. bis 13. August 2017 das Sommercamp „Sicher in der Stadt. Zusammenleben und Konflikt im Stadtraum“ im Schader-Forum in Darmstadt aus. Am Ende wurde das dort entstandene Projekt „Zentrum für urbane Unsicherheit“ ausgezeichnet.
Beginn: 10.08.2017 | 09:00 Uhr
Ende: 13.08.2017 | 16:00 Uhr
Ort:
Schader-Stiftung
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Goethestr. 2
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64285 Darmstadt
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Sicher in der Stadt – Zusammenleben und Konflikt im Stadtraum
In Städten trägt kulturelle, religiöse, lebensanschauliche und demographische Vielfalt zur Stadtatmosphäre bei. Für das Ausleben der Vielfalt kommt öffentlichen Plätzen eine ebenso wichtige Rolle wie Nachbarschaften oder Quartierszusammenhängen zu. Sie können das städtische Zusammenleben erfrischen, beleben und verschönern. Aber Urbanität birgt auch Konflikte, Unsicherheitsgefühle und Ängste.
Ziel des Sommercamps war es, in einer interdisziplinär zusammengesetzten Gruppe von Studierenden höherer Semester, jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie jungen Berufstätigen ein Dialogprojekt zum Thema „Sicher in der Stadt- Zusammenleben und Konflikt im Stadtraum“ zu entwickeln.
Von den Auslobern wurde am Ende die Gruppe um Dr. Anne Schreiter ausgezeichnet, u.a. Raphael Domin, Matthias Einecke, Tabea Freutel und Nihad Moufadil hatten überzeugend das Konzept eines „Zentrums für urbane Unsicherheit" entwickelt, um als Ergänzung und Gegenentwurf zu etablierten Institutionen der Sicherheit den gesellschaftlichen Diskurs über die Vor- und Nachteile von Sicherheit zu befördern. Für die Jury lobte die Geschäftsführerin der Akademie der AKH Hessen, Isabella Göring, die Gruppe für die konstruktive Wendung des Themas „Sicher in der Stadt“ und die Aufnahme der Unsicherheit als Perspektive.
Begleitet wurden die vier Gruppen von
- Prof. Dr. Martin Berchtold, Juniorprofessor für Digitalisierung, Visualisierung und Monitoring in der Raumplanung an der TU Kaiserslautern
- Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, Direktorin des Zentrums für Angewandte Kulturwissenschaften am KIT, Karlsruhe
- Dr. Anne Schreiter, Geschäftsführerin der German Scholars Organization (GSO)
- Dr. habil. Nils Zurawski, Institut für kriminologische Sozialforschung der Universität Hamburg
Die Veranstaltung wurde neben der Schader-Stiftung durchgeführt von:
Thema
In Städten trägt kulturelle, religiöse, lebensanschauliche und demographische Vielfalt zur Stadtatmosphäre bei. Für das Ermöglichen und gemeinsame Erleben von Vielfalt kommt öffentlichen Plätzen eine wichtige Rolle zu, genauso wie Nachbarschaften oder Quartierszusammenhängen. Sie können das städtische Zusammenleben erfrischen, beleben und verschönern. Aber Urbanität birgt auch Konflikte, Unsicherheitsgefühle und Ängste. Wie lassen sich städtischer Raum und innere Sicherheit verbinden?
Wie sind Mittel der Überwachung und präventive Ansätze zu gewichten? Wie steht es um das Verhältnis von Safety und Security? Wie baut man Frieden in der Stadt? Welche konfliktminimierenden Strukturen sind möglich? Ist die Konfliktfähigkeit der Menschen in der Stadt ausbaubar? Welche Rolle spielen das Gemeinwesen und nachbarschaftliche Gruppierungen? Werden feste Rollenzuschreibungen zugunsten von flexiblen und spontanen Aktivitäten überwunden? Zeigen sich neue Solidaritäten oder gewinnen Egoismen und Anonymität.
Wie sicher ist die Smart City? Wie entwickelt sich das Verhältnis von Privatheit und Überwachung, von Individualität und Vernetzung, von Selbstbestimmung und digitalen Fortschrittsversprechen? Wem gehört der Stadtraum? Welche Ansprüche haben neben der allgegenwärtigen Kommerzialisierung spielende Kinder, Menschen, die kein Geld ausgeben wollen oder können, oder aus der Ferne Hinzugezogene?
Diese und weitere Fragen stellen sich rund um das Thema „Sicher in der Stadt“ und warten auf eine kreative Erörterung und innovative Handlungsempfehlungen.
Verlauf und Unterstützung
In den vier Tagen des Sommercamps konzipierten die gut zwanzig Teilnehmenden in kleinen Gruppen Dialogprojekte.
Als Gewinnerprojekt wird das „Zentrum für urbane Unsicherheiten“ mit Hilfe der Auslober des Sommercamps umgesetzt, weiter entwickelt oder fördernd vorangetrieben.
Fachliche Unterstützung
- Dr. Martin Berchtold, freier Stadtplaner, Büro berchtoldkrass space&options, Karlsruhe
- Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, Karlsruher Institut für Technologie
- Dr. Anne Schreiter, German Scholars Organization, Berlin
- Dr. Nils Zurawski, Institut für Kriminologische Sozialforschung, Universität Hamburg
Den Abschlussbericht zum Sommercamp 2017 ist im Downloadbereich abrufbar.
Impressionen des Sommercamps finden Sie in der Bildergalerie.
Programmverantwortung
Dr. Kirsten Mensch
Schader-Stiftung
Tel: 06151/175913
E-Mail: mensch(at)schader-stiftung.de