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Kollapsologie-Workshop 1: Wegsehen oder Hinschauen

Artikel vom 19.07.2024

Weil die Erde immer heißer wird, steuern wir deutlicher als jemals zuvor auf ein „Worst-Case-Szenario“ zu.  Das zeigen die Wissenschaften, die sich mit den Veränderungen des Klimas befassen. Die Workshopreihe widmet sich einem klimabedingten drohenden Kollaps in Form von schleichendem Verfall, zusammenbrechenden politischen und wirtschaftlichen Strukturen sowie deren gesellschaftlichen Folgen.

Informationen zur Veranstaltung

Beginn: 14.11.2024 | 13:30 Uhr

Ende: 14.11.2024 | 17:30 Uhr

Ort: Schader-Forum | Goethestraße 2 | 64285 Darmstadt
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Erster Workshop einer Reihe zu einem klimabedingten Kollaps

Neben der Erderhitzung sind mehrere planetare Grenzen überschritten. Eine Krise folgt der anderen, seien es Pandemien, klimabedingte Migration, Artensterben und Naturkatastrophen wie Waldbrände und Überschwemmungen. Worauf kann das hinauslaufen? Ein schleichender Zerfall ist ebenso im Bereich des Möglichen wie der abrupte Zusammenbruch kritischer Infrastruktur.

Wegsehen oder Hinschauen?

Als Menschheit stehen wir insbesondere angesichts von Pandemien und Naturkatastrophen vor Ohnmachtserfahrungen. Die weiteren absehbaren Auswirkungen der Klimakrise erscheinen schrecklich, zugleich noch weit entfernt. Hat das etwas mit dem heutigen Alltag zu tun? Geht es um uns oder um eine Natur, die wir als von uns getrennte Umwelt empfinden?

Lähmende Klima-Angst ist genauso real und verbreitet wie das Verharmlosen, Verdrängen oder Leugnen der Klimakrise als psychologische Schutzfunktion.

Welche Rolle können Wissenschaft und Kommunikation spielen?

  • Welche strukturellen Gründe führen zu unangemessen Verhaltensweisen im Angesicht des drohenden Kollapses?
  • Wie lässt sich eine individuelle Wahrnehmungsfähigkeit für langsame und überregionale Veränderungen wie Erderhitzung ausbilden?
  • Wie kann eine weniger technische Sprache den Zusammenhang zwischen Klima-Not und eigenem Leben besser verdeutlichen?
  • Welche Bedeutung spielt die Erfahrung von Resonanz? Wenn der eigene Lebensstil andere Orte zerstört und graduell zur globalen Erhitzung beiträgt, ist das als Effekt des individuellen Handelns spürbar?
  • Wie wird innerhalb Beratung, Psychotherapie und Psychiatrie mit Zukunftsangst verfahren?

Die Workshopreihe

„Könnte der vom Menschen verursachte Klimawandel zu einem weltweiten gesellschaftlichen Zusammenbruch oder sogar zum Aussterben der Menschheit führen? Gegenwärtig ist dies ein gefährlich wenig erforschtes Thema.“ (Luke Kemp et al., PNAS, 2022)

Der Workshop war Teil einer Veranstaltungsreihe, die sich dem drohenden Kollaps in Form von schleichendem Verfall, zusammenbrechenden politischen und wirtschaftlichen Strukturen sowie deren gesellschaftlichen Folgen widmet.

Aus Sicht des Klima-Kollaps-Cafés, das die Workshopreihe initiiert hat, gilt zu wenig wissenschaftliches und gesellschaftliches Engagement der Frage: Was wird geschehen, wenn es nicht gelingt, die Erderhitzung ausreichend einzudämmen? Lässt sich eine zerfallende Welt noch gestalten? Über welche Handhaben verfügen wir? Welche Rolle spielen Wissenschaft und Kommunikation?

 

Die Termine und Themen im Einzelnen:

14. November 2024

Wegsehen oder Hinschauen: Warum ignorieren wir den drohenden Kollaps?
Welche Rolle können Wissenschaft und Kommunikation spielen?


28. November 2024

Kolonialismus und Kollaps: Wer beschäftigt sich mit dem Ende von wessen Welt?
Vom neoliberalen Wirtschaftskolonialismus zum Rechtsruck

Anmeldung und Informationen unter: www.schader-stiftung.de/kollapsologie_ws2


12. Dezember 2024

Dystopie oder Utopie: Welche Geschichten motivieren zu Gemeinschaftlichkeit?
Wie lässt sich die Menschlichkeit erhalten, auch wenn vieles kollabiert?

Anmeldung und Informationen unter: www.schader-stiftung.de/kollapsologie_ws3


16. Januar 2025

Akzeptanz und Abschied: Wie können wir mit unvermeidbaren Verlusten umgehen?
Wie können wir trotz verlustreicher Zukunftsszenarien mental gesund bleiben?

Anmeldung und Informationen unter: www.schader-stiftung.de/kollapsologie_ws4

 

Ziel der Reihe sind Diskussion und Austausch unter einer begrenzten Anzahl von Fachleuten und interessierten Persönlichkeiten. Die Workshops werden von Studierenden des Studiengangs Onlinejournalismus der Hochschule Darmstadt begleitet und in Teilen dokumentiert.
Veranstaltet wird die Reihe vom Klima-Kollaps-Café, der Hochschule Darmstadt und der Schader-Stiftung. Die Workshops finden auf dem Schader-Campus in Darmstadt statt.

 

Die Quellen zu den Zitaten auf den Flyern

„Könnte der vom Menschen verursachte Klimawandel zu einem weltweiten gesellschaftlichen Zusammenbruch oder sogar zum Aussterben der Menschheit führen? Gegenwärtig ist dies ein gefährlich wenig erforschtes Thema.“ Übersetzt aus dem Englischen und zitiert aus: Luke Kemp et al. 2022, Climate Endgame: Exploring catastrophic climate change scenarios, in: Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), Vol. 119, No. 34

„Alles wovor wir uns fürchten, geschieht bereits jetzt irgendwem.“ Zitiert aus: Eva von Redecker, 2023, Bleibefreiheit, S. Fischer-Verlag, S. 18

„A Paradise built in Hell“ ist der Titel eines Buches von Rebecca Solnit, erschienen 2010 bei Penguin Random House Sea

„If you’re going to tell people how bad it is, you become ethically responsible for also offering some kind of solution or hopeful story or winning strategy. If you’re unable to do that, you must at the very least learn to hold people in their despair.“ Zitiert aus dem Interview mit Tim DeChristopher, in: Andrew Boyd, 2023, I want a better catastrophe, New Society Publishers, S. 58

 

Ansprechpartnerin für die Workshopreihe seitens der Schader-Stiftung: Dr. Kirsten Mensch

 

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