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Kollapsologie-Workshop 2: Kolonialismus und Kollaps

Artikel vom 31.07.2024

Wird eines Tages das zur Grunderfahrung, was weit entfernte oder ausgegrenzte Gruppen bereits heute erleben?  Was können wir von Menschen lernen, die schon unter Bedingungen leben, die vielleicht uns bevorstehen? Der zweite Workshop der Reihe diskutierte die Rolle von Kolonialismus und Ausbeutung.

Informationen zur Veranstaltung

Beginn: 28.11.2024 | 13:30 Uhr

Ende: 28.11.2024 | 17:30 Uhr

Ort: Schader-Forum | Goethestraße 2 | 64285 Darmstadt
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Die Rolle von Kolonialismus und Ausbeutung

„Alles wovor wir uns fürchten, geschieht bereits jetzt irgendwem.“ (Eva von Redecker, Bleibefreiheit, 2023).

In vielen Regionen erfahren Menschen einen abrupten oder schleichenden Zerfall der eigenen Welt. Landschaften sind kollabiert und Infrastrukturen verloren. Was können wir von Menschen lernen, die schon unter Bedingungen leben, die vielleicht uns bevorstehen?

Kolonialismus und neoliberaler Wirtschaftskolonialismus des globalen Nordens spielen eine entscheidende Rolle für die Entstehung der heutigen Problemlagen.
Hätte ein Kollaps womöglich etwas Gutes?

  • Können wir uns über das Ende des Hyper-Kapitalismus, Patriarchats und anderer Formen von Ausbeutung freuen?
  • Ließe sich das Ende der eigenen Welt, wie man sie kennt, mit einem Zyklus des Entstehens und Vergehens erklären, der zum Leben dazugehört und womöglich den Beginn von etwas Besserem darstellt?

Der drohende Rechtsruck

Anzunehmen ist jedoch, dass eine unzureichende Ressourcenverfügbarkeit zu mehr Ausbeutung, mehr existenzieller Prekarität und mehr Menschen ohne Zuhause führt. Die Folge könnte ein noch deutlicherer Rechtsruck als heute sein. Im Gegensatz zu vielen anderen beschäftigen sich rechtsextreme und andere radikale Gruppierungen intensiv mit einer Gesellschaftsordnung nach einem Zusammenbruch. Darf man das Themenfeld demokratiefeindlichen Strömungen überlassen?

Die Workshopreihe

„Könnte der vom Menschen verursachte Klimawandel zu einem weltweiten gesellschaftlichen Zusammenbruch oder sogar zum Aussterben der Menschheit führen? Gegenwärtig ist dies ein gefährlich wenig erforschtes Thema.“ (Luke Kemp et al., PNAS, 2022)

Der Workshop ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die sich dem drohenden Kollaps in Form von schleichendem Verfall, zusammenbrechenden politischen und wirtschaftlichen Strukturen sowie deren gesellschaftlichen Folgen widmet.

Aus Sicht des Klima-Kollaps-Cafés, das die Workshopreihe initiiert hat, gilt zu wenig wissenschaftliches und gesellschaftliches Engagement der Frage: Was wird geschehen, wenn es nicht gelingt, die Erderhitzung ausreichend einzudämmen? Lässt sich eine zerfallende Welt noch gestalten? Über welche Handhaben verfügen wir? Welche Rolle spielen Wissenschaft und Kommunikation?

 

Die Termine und Themen im Einzelnen:

14. November 2024

Wegsehen oder Hinschauen: Warum ignorieren wir den drohenden Kollaps?
Welche Rolle können Wissenschaft und Kommunikation spielen?

Anmeldung und Informationen unter: www.schader-stiftung.de/kollapsologie_ws1


28. November 2024

Kolonialismus und Kollaps: Wer beschäftigt sich mit dem Ende von wessen Welt?
Vom neoliberalen Wirtschaftskolonialismus zum Rechtsruck


12. Dezember 2024

Dystopie oder Utopie: Welche Geschichten motivieren zu Gemeinschaftlichkeit?
Wie lässt sich die Menschlichkeit erhalten, auch wenn vieles kollabiert?

Anmeldung und Informationen unter: www.schader-stiftung.de/kollapsologie_ws3


16. Januar 2025

Akzeptanz und Abschied: Wie können wir mit unvermeidbaren Verlusten umgehen?
Wie können wir trotz verlustreicher Zukunftsszenarien mental gesund bleiben?

Anmeldung und Informationen unter: www.schader-stiftung.de/kollapsologie_ws4

 

Ziel der Reihe sind Diskussion und Austausch unter einer begrenzten Anzahl von Fachleuten und interessierten Persönlichkeiten. Die Workshops werden von Studierenden des Studiengangs Onlinejournalismus der Hochschule Darmstadt begleitet und in Teilen dokumentiert.
Veranstaltet wird die Reihe vom Klima-Kollaps-Café, der Hochschule Darmstadt und der Schader-Stiftung. Die Workshops finden auf dem Schader-Campus in Darmstadt statt.

 

Die Quellen zu den Zitaten auf den Flyern

„Könnte der vom Menschen verursachte Klimawandel zu einem weltweiten gesellschaftlichen Zusammenbruch oder sogar zum Aussterben der Menschheit führen? Gegenwärtig ist dies ein gefährlich wenig erforschtes Thema.“ Übersetzt aus dem Englischen und zitiert aus: Luke Kemp et al. 2022, Climate Endgame: Exploring catastrophic climate change scenarios, in: Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), Vol. 119, No. 34

„Alles wovor wir uns fürchten, geschieht bereits jetzt irgendwem.“ Zitiert aus: Eva von Redecker, 2023, Bleibefreiheit, S. Fischer-Verlag, S. 18

„A Paradise built in Hell“ ist der Titel eines Buches von Rebecca Solnit, erschienen 2010 bei Penguin Random House Sea

„If you’re going to tell people how bad it is, you become ethically responsible for also offering some kind of solution or hopeful story or winning strategy. If you’re unable to do that, you must at the very least learn to hold people in their despair.“ Zitiert aus dem Interview mit Tim DeChristopher, in: Andrew Boyd, 2023, I want a better catastrophe, New Society Publishers, S. 58

 

Ansprechpartnerin für die Workshopreihe seitens der Schader-Stiftung: Dr. Kirsten Mensch

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