Transformation fair gestalten
Artikel vom 13.10.2020
Stellen Bemühungen um eine nachhaltige Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft lediglich Projekte der gesellschaftlichen Eliten dar? Die Perspektiven der von transformativen Prozessen betroffenen Arbeitnehmer*innen fehlen oftmals in den wissenschaftlichen und bildungsbürgerlichen Diskursen. Die Dimension der sozialen Gerechtigkeit sollte ebenso einen zentralen Punkt der Debatte bilden. Gösta Gantner von der Universität Heidelberg fasst die Ergebnisse der Veranstaltung zusammen.
Beginn: 15.03.2021 | 10:00 Uhr
Ende: 15.03.2021 | 14:15 Uhr
Ort:
Schader-Campus | Goethestr. 2 | 64285 Darmstadt | digital
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Die gewerkschaftliche Sicht auf Transformation
Die für alle Interessierten zugängliche Online-Tagung hat ausgehend von gewerkschaftlichen Sichtweisen nach den Folgen transformativer Entwicklungen für Beschäftigte, Betriebe und das Gemeinwesen gefragt.
Die Vorstellungen von einer nachhaltigen Wirtschaft führen zur Forderung, dass nicht-nachhaltige Industriezweige wegfallen sollen. Oft wird die dann in Deutschland nicht mehr anfallende Arbeit in Billiglohnländer verschoben und dort unter weitaus schlechteren Bedingungen für Mensch und Umwelt durchgeführt. Zudem zeigt sich die sogenannte „grüne Industrie“ häufig nicht als Verfechterin von Arbeiternehmerrechten. Betriebsräte oder tarifliche Leistungen sucht man dort häufig vergebens.
Welche Folgen haben Umstrukturierungen im Sinne einer nachhaltigeren Entwicklung für Gewerbeeinnahmen, Infrastruktur und Arbeitsplätze?
Wie können Arbeiter*innen und Angestellte auch auf lokaler Ebene an den bevorstehenden Umbrüchen besser partizipieren und sie mitgestalten?
Wie lässt sich eine regionale Strukturpolitik etablieren, die ökologisch, gerecht und demokratisch ist?
Einladung zur Online-Tagung
Die Veranstaltung war Teil der Darmstädter Tage der Transformation im Kontext des Projekts „Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung (s:ne)“, ein von der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ gefördertes Vorhaben der Hochschule Darmstadt.
In der Tagung wurde mit dem Erfahrungsschatz aus Gewerkschaften, Unternehmen und der Wissenschaft diskutiert, wie sich das Ringen um Nachhaltigkeit mit dem Ringen um soziale Gerechtigkeit, somit um Arbeitsplätze und Arbeitnehmerrechte, verbinden lässt.
- Bieten sich Alternativen zur gegenwärtigen Organisation der Arbeit an, um die Verwirklichung zentraler Nachhaltigkeitsziele gemeinsam mit und auf Initiative von Beschäftigten zu erreichen?
- Lässt sich die Solidarität zwischen Branchen und Betrieben, die auf unterschiedliche Weise von Klimawandel, Globalisierung, Digitalisierung und veränderten Lebensgewohnheiten betroffen sind oder sein werden, bestärken?
Herzlich eingeladen, an der Diskussion teilzunehmen, waren alle aus Wissenschaft und Praxis, die sich um eine sozialgerechte, nachhaltige Wirtschaft bemühen wollen. Die Veranstaltung wurde online durchgeführt und gemeinsam von der IG Metall Darmstadt, dem DGB Region Südhessen sowie der Schader-Stiftung verantwortet.
Ansprechpartnerin seitens der Schader-Stiftung: Dr. Kirsten Mensch