Regulatorische Experimentierräume in der Praxis
Artikel vom 19.01.2021
Was sind "Lernende Systeme" und wie können sie ein fester Bestandteil von Governance-Strukturen werden? Gemeinsam mit dem Verbundprojekt „Regulatorische Experimentierräume (REraGI)" veranstaltete die Schader-Stiftung einen Online-Workshop zu Einsatzmöglichkeiten, Vorteilen und Herausforderungen sowie zur Praxistauglichkeit dieser Experimentierräume.
Beginn: 17.03.2021 | 17:00 Uhr
Ende: 17.03.2021 | 19:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum | Goethestr. 2 | 64285 Darmstadt | digital
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Regulatorische Experimentierräume in der Praxis
Gesetzgeber stehen vor einer großen Anzahl an Herausforderungen und Politikalternativen, deren Auswirkungen ex ante nur sehr begrenzt absehbar sind. Dies gilt insbesondere im Rahmen von Transformationsprozessen, die auf eine Nachhaltige Entwicklung abzielen. Diese verlaufen nicht linear, sondern können als rekursive Prozesse wechselseitiger Beeinflussung von verschiedenen Akteuren aus Forschung, Unternehmen und Zivilgesellschaft verstanden werden. Um politisch geförderte Transformationsprozesse und gesellschaftlichen Reaktionen darauf besser zu verstehen, kann es nützlich sein, Politikoptionen für die Gestaltung dieser Transformationsprozesse außerhalb bestehender Strukturen zu betrachten. Regulatorische Experimenttierräume sind ein Instrument zum Test von Politikmaßnahmen, zur Steuerung von Innovationen und zur Generierung von Lernprozessen in Feldern hoher technologischer oder sozialer Innovationsdynamik.
Im Rahmen des Workshops wurde ein Praxisleitfaden zur Umsetzung von regulatorischen Experimenten vorgestellt. Ziel des Workshops war, die Einsatzmöglichkeiten solcher „Lernenden Systeme“ auszuloten und Wege aufzuzeigen, diesen regulatorischen Ansatz zum festen Bestandteil von Governance-Strukturen zu machen. Hierfür wurden mit interessierten Akteuren gemeinsame Einschätzungen formuliert, unter welchen Randbedingungen regulatorische Experimentierräume sich sinnvoll einsetzen lassen. Stakeholder aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft sowie Wissenschaft diskutierten gemeinsam folgende Fragen: Welche Vorteile hat ein experimenteller Regulierungsansatz? Welche Hindernisse stehen ihm in Weg? Welche Einblicke bieten bereits durchgeführte Experimente? Und vor allem, wie lässt sich gewährleisten, dass regulatorische Experimente Lernprozesse bei allen Beteiligten auslösen, die wiederum für zukünftige Regulierungsmaßnahmen nutzbar sind?
Die Schader-Stiftung führte den Workshop gemeinsam mit Beteiligten der Universität Göttingen, der Hochschule Darmstadt, des Volkswirtschaftlichen Instituts für Mittelstand und Handwerk und des Öko-Instituts im Rahmen des Projektes zu „Regulatorischen Experimentierräumen“ (REraGI) durch. REraGI wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Der Workshop fand im Rahmen der Darmstädter Tage der Transformation statt.
Ansprechpartnerin ist Laura Pauli.