Bildung – zweite Denkwerkstatt „Herkunft-Ankunft-Zukunft“
Artikel vom 01.02.2016
Die Denkwerkstatt „Herkunft-Ankunft-Zukunft“ beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen Fragen bezüglich der Integration von Geflüchteten. Welchen Anteil können zum Beispiel die Zivilgesellschaft oder auch Bildungsinstitutionen in diesem Prozess übernehmen? Angesichts der aktuellen Herausforderung wird der Frage nachgegangen, welche Akteure wie agieren können, um einen gelungenen Integrationsprozess zu unterstützen. Bericht zur Veranstaltung
Beginn: 21.04.2016 | 17:00 Uhr
Ende: 21.04.2016 | 20:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum
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Goethestr. 2
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64285 Darmstadt
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Bildung
Impulsgeber/innen:
Wissenschaft: Prof. Dr. Doron Kiesel, Wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, Berlin
Praxis: Rosemarie Lück, Sozial- und Jugenddezernentin des Landkreises Darmstadt-Dieburg / Regine Schütz, Teachers on the Road, Frankfurt am Main
Die Teilnahme an der Denkwerkstatt Herkunft-Ankunft-Zukunft ist nur auf persönliche Einladung möglich.
Die zweite Denkwerkstatt der Veranstaltungsreihe „Herkunft-Ankunft-Zukunft“ beschäftigte sich mit Konzepten und Bildungsmöglichkeiten für geflüchtete Kinder und Jugendliche.
Bildung ist für Kinder und Jugendliche die zentrale Pforte zu gesellschaftlicher Teilhabe. Bildungsprozesse finden in den Familien, in formalen Einrichtungen des Bildungssystems wie Kindertageseinrichtungen, Schulen, Hochschulen und Universitäten sowie auch in außerschulischen Einrichtungen wie der offenen Jugendarbeit und in der Kinder- und Jugendhilfe statt. Formale und nonformale Bildungsprozesse ermöglichen Lernen, geben dem Alltag eine Struktur und eröffnen Zukunftsperspektiven. Die Schulpflicht müsste den Zugang zu schulischer Bildung auch für geflüchtete Kinder garantieren, ihrer Teilhabe an Bildung stehen aber Barrieren entgegen: Die Schulpflicht tritt erst nach der Zuweisung zu einer Kommune in Kraft, der Ausbau der Schulplätze ist zu gering, Konzepte der Förderklassen entfalten selektierende Wirkung und bieten eingeschränkte Bildungsmöglichkeiten. Auch der Zugang zu nonformaler Bildung kann schwierig sein: Die offene Jugendarbeit wurde in den vergangenen Jahren abgebaut, findet sich meist in den Stadtzentren, während die Zielgruppe eher in Randgebieten lebt. Eine breite Fachdebatte über diese Barrieren zur Teilhabe von geflüchteten Kindern und Jugendlichen an Bildungsprozessen ist notwendig. Diskutieren möchten wir die Fragen danach, wie unsere Schulen zu „einer Schule für alle“ werden können, welche Rolle der Sozialen Arbeit und der Kinder- und Jugendhilfe als Kooperationspartner oder als eigenständige Anbieter von Bildungsmöglichkeiten zukommen können, welche Konzepte geflüchteten Kindern und Jugendlichen die Teilhabe an Bildung in den verschiedenen Einrichtungen des Bildungssystems tatsächlich ermöglichen und wie Familien in ihrem Bildungsauftrag unterstützt werden können.