Politik und gesellschaftliche Partizipation – zwölfte Denkwerkstatt „Herkunft-Ankunft-Zukunft“
Artikel vom 12.09.2019
Im Zentrum der zwölften Denkwerkstatt „Herkunft-Ankunft-Zukunft“ stand das Thema „Politik und gesellschaftliche Partizipation“. Dabei untersuchten ausgewiesene Expertinnen und Experten die Möglichkeiten der politischen Teilhabe für Migrantinnen und Migranten sowie die mit ihr zusammenhängende Bedeutung von Partizipationsstrukturen und reflektierten diese anschließend auf die momentane Praxis der Integration.
Beginn: 10.12.2019 | 17:00 Uhr
Ende: 10.12.2019 | 20:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum | Goethestraße 2 | 64285 Darmstadt
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Gesellschaftliche Teilhabe
Gleichberechtigte politische Mitbestimmung gilt sowohl als zentrales Ziel wie auch als Katalysator von Integration. Dabei muss gerechtfertigten Ansprüchen nach Teilhabe die Gelegenheit auf gesellschaftliches und politisches Engagement von Seiten der Zuwanderinnen ermöglicht werden. Diese Möglichkeiten politischer Mitbestimmung von Migrantinnen und Migranten sind in einer Einwanderungsgesellschaft wie Deutschland elementare Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Integrationsprozess. Vielen Menschen, die dauerhaft und rechtmäßig ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben, verfügen nicht über die politischen Rechte, an der Mitgestaltung auf kommunaler wie auf Landes- und Bundesebene mitzuwirken. Dabei kann die Selbstorganisation auf lokaler oder bundesweiter Ebene sicherlich als Weg der individuellen Teilhabe durch Gestaltung dienen. Bürgerinnen und Bürger können jenseits der klassischen demokratischen Prozesse entscheiden, bewegen und sich Gehör verschaffen. Wie groß ist die Reichweite von Bürgerbeteiligungen und Kooperationen auf kommunaler Ebene und wie können sowohl politische Bildungsarbeit wie auch eine Steigerung der Bildungsangebote für Migrantinnen und Geflüchtete zu erhöhter gesellschaftlicher Partizipation führen?
In der zwölften Denkwerkstatt der Reihe „Herkunft-Ankunft-Zukunft“ wurde der Frage nachgegangen, wie groß die Einflussmöglichkeiten von Migrantinnen und Migranten auf Entscheidungsverfahren jenseits des Wahlprozesses sind? In welcher Weise nehmen sie in den vorhandenen politischen Strukturen Selbstwirksamkeit wahr? Wer kann sich abseits des klassischen Wahlrechts Gehör verschaffen? Was macht Faktoren direkten oder indirekten Einflusses überhaupt aus, was kann den Zugang begünstigen? Und leistet die politische Partizipation jenseits der Wahl einen integrationsfördernden oder gar integrationshemmenden Beitrag? Was macht das Wahlrecht in der Realität für einen Unterschied oder hat sich das Wahlrecht zum Privileg mit lediglich symbolischem Wert entwickelt?