Wohnen – vierte Denkwerkstatt „Herkunft-Ankunft-Zukunft“
Artikel vom 01.02.2016
Die Denkwerkstatt „Herkunft-Ankunft-Zukunft“ beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen Fragen bezüglich der Integration von Geflüchteten. Welchen Anteil können zum Beispiel die Zivilgesellschaft oder auch Bildungsinstitutionen in diesem Prozess übernehmen? Angesichts der aktuellen Herausforderung wird der Frage nachgegangen, welche Akteure wie agieren können, um einen gelungenen Integrationsprozess zu unterstützen.
Beginn: 16.06.2016 | 17:00 Uhr
Ende: 16.06.2016 | 20:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum
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Goethestr. 2
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64285 Darmstadt
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Wohnen
Impulsgeber/innen:
Wissenschaft: Prof. Dr. Kerstin Schultz, Céline Scherer, Hochschule Darmstadt
Praxis: Barbara Akdeniz, Stadträtin Wissenschaftsstadt Darmstadt / Dorothea Köhler, agis Antirassistische Gruppe Internationale Solidarität
Die Teilnahme an der Denkwerkstatt Herkunft-Ankunft-Zukunft ist nur auf persönliche Einladung möglich.
Die vierte Denkwerkstatt der Veranstaltungsreihe „Herkunft-Ankunft-Zukunft“ setzte sich mit Fragen nach geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete auseinander. Wohnen ist ein Grundbedürfnis, und die Bereitstellung von Wohnraum ist eine elementare Voraussetzung für die Aufnahme und Integration geflüchteter Menschen. Dies gilt für die so genannten Erstaufnahmeeinrichtungen und noch mehr für die anschließende dauerhafte Unterbringung in den Städten und Gemeinden. Angesichts knappen Wohnraums in Großstädten und Ballungsräumen sowie ausgedünnter öffentlicher Infrastrukturen in vielen ländlichen Gebieten stellt es eine große Herausforderung an Architektur, Stadt- und Regionalplanung sowie Politik dar, zeitnah ausreichenden und qualitätvollen Wohnraum zu erschließen. Hochhaussiedlungen am Stadtrand und kasernenartige Unterkünfte sind keine geeigneten Lösungen, weil damit Segregationsprozesse forciert und neue soziale Brennpunkte geschaffen werden. Eine „Willkommens-Architektur“ (Jörg Friedrich) erfordert vielmehr differenzierte und kreative Lösungen in jedem Gemeinwesen, bei denen es um eine Verdichtung des Wohnraums in Innenstädten und Stadtteilen ebenso wie um neue Wohnungen in kleinen Quartieren gehen kann.
Zum Wohnen gehört aber mehr als die Bereitstellung von Wohnraum. Vielmehr stehen damit Fragen nach der Gestaltung des öffentlichen Raums insgesamt im Zentrum. Wie müssen Plätze und Treffpunkte in den Quartieren und in den Gemeinden gestaltet sein? Was braucht es an neuer Infrastruktur wie Verkehr und Einkaufsmöglichkeiten? Dies verweist auf die Notwendigkeit für neue Konzepte und Ansätze zur Stadt-, Dorf- und Regionalentwicklung, die von Expertinnen und Experten möglichst unter Beteiligung der geflüchteten Menschen und der Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu entwickeln sind.