Selbstbild und urbanes Potential: Wie Städte neue Wege gehen
Artikel vom 26.09.2019
Wie bewältigen Städte neue Herausforderungen und wie finden sie aktuelle Lösungen für altbekannte Probleme?
Beginn: 17.10.2019 | 11:00 Uhr
Ende: 17.10.2019 | 16:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum
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Goethestr. 2
|
64285 Darmstadt
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Selbstbild und urbanes Potential
Im Workshop „Selbstbild und urbanes Potential“ ging es um die Frage, wie lokale Akteure ein Verständnis der Handlungschancen und -hindernisse in ihrer jeweiligen Stadt entwickeln können, um so innovative Lösungen für lokale Herausforderungen zu finden.
Städte stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Einige davon sind altbekannt, erfordern aber immer wieder neue Antworten – wie etwa die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der örtlichen Wirtschaft oder die Bewältigung des demographischen Wandels. Diese sich dauerhaft stellenden Herausforderungen können nicht mit den immer gleichen Konzepten bearbeitet werden, die Antworten müssen angepasst sein an sich ändernde lokale und zeitliche Gegebenheiten. Darüber hinaus verlangen vielfältige neue Herausforderungen Antworten, z.B. die Wohnraumversorgung in Wachstumsstädten, Maßnahmen lokaler Umweltpolitik oder Veränderungen im Verkehrssektor.
Neue Antworten, die eine Verbesserung der Lage versprechen, werden häufig unter dem Begriff „Innovationen“ gefasst. In Wissenschaft und Praxis wird intensiv darüber diskutiert, wie und unter welchen Bedingungen innovative Lösungen entstehen. Relevante externe Bedingungen sind etwa die geographische Lage, aber auch die nach Bundesländern unterschiedlich ausfallenden Kompetenzen und fiskalischen Kapazitäten von lokalen Gebietskörperschaften. Die Struktur der lokalen Wirtschaft, die Haushaltssituation der Kommune und die Sozialstruktur der Bevölkerung sowie die vorhandenen lokalen Netzwerke und Akteurskonstellationen werden als wichtige interne Bedingungen betrachtet.
Allerdings führen vermeintlich günstige oder ungünstige Rahmenbedingungen nicht automatisch zu den erwarteten Ergebnissen. Die internen und externen Bedingungen können daher das Auftreten oder Ausbleiben von Innovationen an sich nicht erklären. Offenbar kommt es vielmehr auf das Selbstbild der lokale Akteure an, also auf ihr Verständnis dafür, welche Möglichkeiten sie haben, was sie erreichen können – und zwar wie und mit wem.
Der Workshop ging der praktischen Bedeutung solcher „Entwicklungsnarrative“ nach und fragte danach, ob und wieweit das jeweilige Selbstbild einer Stadt und damit ihr urbanes Potential beinflussbar sind. Berichtet wurde über Fallstudien der Städte Bensheim, Frankfurt am Main, Leipzig, Kassel und Offenbach. Mit Praktikern aus diesen Städten wurde diskutiert:
- Wie werden innerhalb einer Stadt Herausforderungen und Innovationen begriffen?
- Welches Verständnis von Handlungsmöglichkeiten und -zielen liegt örtlichen Innovationen zugrunde?
- Was sind stadt-spezifisch günstige Konstellationen für die Bewältigung lokaler Herausforderungen?
- Wo liegen Grenzen und Gefährdungspotentiale des Erreichten?