Auftaktsymposium s:ne
Artikel vom 02.01.2018
Am 15. März 2018 hat die Hochschule Darmstadt gemeinsam mit der Schader-Stiftung zur Auftaktveranstaltung des von der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ geförderten Projekts „Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung (s:ne)“ eingeladen.
Beginn: 15.03.2018 | 15:00 Uhr
Ende: 15.03.2018 | 19:30 Uhr
Ort:
Schader-Forum
|
Goethestr 2
|
64285 Darmstadt
In Google Maps öffnen
Auftakt für den Aufbau eines regionalen Innovations-Ökosystems
Die Förderung ermöglicht der Hochschule in den kommenden fünf Jahren die Umsetzung ihrer Transferstrategie. Im Dialog mit Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft soll ein regionales Innovations-Ökosystem entstehen, um gemeinsam Veränderungsprozesse in Richtung einer Nachhaltigen Entwicklung in Gang zu setzen und Lösungen zu erarbeiten, von denen die Region insgesamt profitiert.
Dabei werden nicht nur technologische, sondern auch soziale Innovationen und die Gesellschaft als zentraler Akteur einbezogen, betonte Projektinitatiorin und -leiterin Dr. Silke Kleihauer von der Hochschule Darmstadt im Gespräch mit dem Moderator der Veranstaltung, Dr. Thomas Windmann vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Adressaten des Projekts sind neben der Zivilgesellschaft auch Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Forschungseinrichtungen, führt Kleihauer weiter aus.
Für diese neue Form des Zusammenwirkens wird eine „Innovations- und Transformationsplattform“ (ITP) aufgebaut. Als strukturbildendes Herzstück des Gesamtvorhabens ermöglicht sie es den Forschenden der h_da, mit den Akteuren der Region neue Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln. So schafft die Hochschule insbesondere zusammen mit der Schader-Stiftung einen kreativen Raum, in dem sich Potenziale in Richtung Nachhaltiger Entwicklung erschließen lassen. Ebenfalls am Aufbau der ITP beteiligt sind das Öko-Institut, das Beratungsunternehmen e-hoch3 sowie das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE).
Darmstadt als herausragender Standort für s:ne
Mit s:ne entsteht in Darmstadt und der angrenzenden Region ein „Laboratorium“ für transformative Prozesse. Dabei fügt sich das Projekt einen inspirierenden und herausragenden Standort ein, der etwa durch die Geschichte der IANUS-Forschungsstelle der Technischen Universität, durch universitäts- und hochschulnahe technologische Forschung und durch die Stadtsoziologie geprägt ist.
Die Schader-Stiftung nimmt in dem Projekt eine „Brückenfunktion“ ein, indem sie für Forschende der h_da und Praxis-Akteure der Region attraktive „Frei-“ und „Denk-Räume“ schafft und die Prozesse der ITP unterstützt.
Von globalen Herausforderungen zu lokalem Handeln
Mit s:ne soll in der Region eine Plattform entstehen für eine „Transfer-Community“ und neue Formen der Zusammenarbeit. Durch die Verbindung naturwissenschaftlich-technischer, wirtschaftlicher, soziokultureller und institutioneller Perspektiven erwarten sich die Projektbeteiligten Impulse für Veränderungsprozesse, die an den Herausforderungen Nachhaltiger Entwicklung ausgerichtet sind.
„Think global, act local“, dazu hat auch die Zukunftsforscherin Jana Holz von der studentischen Initiative netzwerk n in ihrer Keynote-Speach ermuntert. Es herrscht Konsens über globale ökologische und soziale Herausforderungen sowie über die Notwendigkeit großer transformativer Veränderungsprozesse, so Holz. Notwendig hierfür seien ein „umfassender Umbau unserer Produktions- und Konsummuster“ sowie ein „Wandel unserer Wertesysteme und Lebensstile.“ Die Hochschulen nehmen hier eine wichtige Rolle in den Regionen ein – als Katalysatoren für Nachhaltige Entwicklung und bei der Vermittlung von normativer Orientierung für die Studierenden.
Umsetzung in die Praxis
Wie gesellschaftliche Veränderungsprozesse durch forschungsbasierten Transfer in der Praxis konkret gestaltet werden können, wird im Rahmen des Projekts zunächst an drei Umsetzungsvorhaben verdeutlicht. Im Rahmen eines moderierten Gesprächs haben die Projektleiterin Dr. Silke Kleihauer sowie die Leiter der ersten Umsetzungsvorhaben, Professor Volker Ritter, Professor Martin Führ und Dr. Julian Schenten die geplanten Projekte zur „Zukunftsorientierte Stadtentwicklung“, „Digitalen Stadt“ sowie „Herausforderungen entlang der Lieferkette“ vorgestellt.
Im Teilvorhaben „Zukunftsorientierte Stadtentwicklung“ wird unter Leitung von Volker Ritter die Frage gestellt, wie ein Vorzeigequartier für Klimaschutzziele und Ressourceneffizienz entstehen kann. Mit Unterstützung des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU) soll am Beispiel des Darmstädter Quartiers „Mollerstadt“ u.a. mit Anwohnern, Investoren, Stadtwirtschaft sowie Vertretern der Stadt Darmstadt nach neuen Lösungen für Gebäude, Mobilität, Konsum und Energie gesucht werden.
Die Impulse des bitkom-Wettbewerbs „Digitale Stadt“, den die Wissenschaftsstadt im Juni 2017 für sich entscheiden konnte, nutzt Martin Führ in s:ne, um nach der Rolle von Informations- und Kommunikationstechnologien für die Verbindung einer höheren urbanen Lebensqualität mit einer nachhaltigeren Mobilität, Energienutzung sowie einem nachhaltigeren Konsum zu fragen. Dafür ist ein enger Dialog mit der Stadtwirtschaft geplant.
In einem dritten Projektschwerpunkt stellt die Hochschule sich u.a. mit der Software AG und dem Öko-Institut die Frage, wie Potenziale für nachhaltige Produktions- und Konsumweisen erschlossen werden können. Am Beispiel der Lieferkette für Lederwaren und die im Produkt-Lebensweg eingesetzten Chemikalien nimmt Julian Schenten zusammen mit seinen Kooperationspartnern technische Neuerungen bei den Produktionsanlagen ebenso in den Blick, wie Chemikalien-Rezepturen und Innovationen im Lieferketten-Management.
Förderinitiative Innovative Hochschule des BMBF
Die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ nimmt die – neben Forschung und Lehre – dritte Mission „Transfer und Innovation“ in den Blick und richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Universitäten sowie an Fachhochschulen. Aus diesem Programm wird von 2018 bis 2022 auch das Projekt s:ne gefördert. Mit einer Laufzeit von fünf Jahren werden die Bestrebungen der Hochschule Darmstadt unterstützt, in Lehre und Forschung im Bereich der Nachhaltigen Entwicklung eng mit Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft in der Region zusammenzuarbeiten. Regelmäßige Diskurs-Formate in Kooperation mit der Schader-Stiftung sollen die relevanten Akteure der Region sowie weitere Hochschulen, außeruniversitäre Forschung und die Zivilgesellschaft zusammenbringen.
Das Programm der Veranstaltung finden Sie im Downloadbereich.