6. RASUM-Symposium: Umgang mit Ungewissheiten
Artikel vom 18.09.2020
Um Unsicherheiten und Ängste zu bewältigen, greift man gerne auf vereinfachende Muster zurück, die sich in der Vergangenheit bewährt haben. Wie schaffen wir es im Umgang mit Ungewissheiten, die Bereitschaft zu wecken, aktiv an Veränderungsprozessen mit dem Ziel einer Nachhaltigen Entwicklung mitzuwirken?
Beginn: 22.10.2020 | 15:00 Uhr
Ende: 22.10.2020 | 18:30 Uhr
Ort:
Schader-Forum | Goethestr. 2 | 64285 Darmsadt | hybrid
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Umgang mit Ungewissheiten: Herausforderungen für ein nachhaltigkeitsorientiertes Risiko-Management
Ungewissheiten bestimmen (derzeit wohl besonders) unser Leben. Das erklärt vielleicht den verstärkten Drang, den Gang der Dinge selbst in die Hand nehmen zu wollen und durch Planung zu anderen Formen der (Selbst-) Vergewisserung zu gelangen. Denn Ungewissheiten verunsichern und befördern Ängste. Um diese zu bewältigen, greift man gerne auf vereinfachende Muster („Heuristiken“) zurück, die sich in der Vergangenheit (vermeintlich) bewährt haben. Auf diese Weise mag es gelingen, subjektiv davon überzeugt zu sein, „alles im Griff“ zu haben; ein Ansatz, der oft Sinn macht, der aber auch zu fatalen Konsequenzen führen kann.
Nicht nur angesichts der Corona-Pandemie ist dies aber wohl nicht die angemessene Antwort. Erst recht nicht im Hinblick auf die diversen globalen Krisen (paradigmatisch, aber nicht alleine, steht hier der Klimawandel). Gefordert sind vielmehr grundlegende Veränderungen. Darüber besteht, ein letztlich überraschender und vielleicht auch ermutigender Befund, weitgehende Einigkeit. Von den Vereinten Nationen, die unter der Überschrift „Transforming our World“ Ziele Nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG´s) formuliert haben, über den ambitionierten „Green Deal“ der Europäischen Kommission, bis hin zu Nachhaltigkeits- und Klimaschutz-Strategien auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Alle scheinen sich einig zu sein: Es muss etwas passieren. Wenn nicht die Ungewissheiten und Ängste wären …
Vor diesem Hintergrund fragte die Michael Deneke Lecture zum Auftakt des 6. RASUM-Symposiums
- Wo sind „Heuristiken“ hilfreich?
- Und wo tragen sie eher dazu bei, am Status Quo und vertrauten Mustern festzuhalten?
- Wie schaffen wir es, angesichts von Ungewissheiten und Verunsicherung die Bereitschaft zu wecken, aktiv an Veränderungsprozessen mitzuwirken?
Im Raum standen damit die Stichworte Veränderungswilligkeit und Mitwirkungsbereitschaft. Beide lassen sich nicht wirklich imperativ erzwingen - und zwar weder auf kommunaler oder staatlicher Ebene noch in Unternehmen und anderen Organisationen.
Vor diesen Herausforderungen steht auch das auf Import von Textilien spezialisierte Unternehmen Deltex in Hamburg. Es hat daher in einer „Ausschreibung“ sechs Handlungsfelder definiert, denen sich die Studierenden des aktuellen RASUM-Jahrgangs in ihren Angeboten mit kreativen Lösungen widmeten.
Das Bergsport-Unternehmen VAUDE hat sich zum Ziel gesetzt, den selbst formulierten Produktstandard „Greenshape“ so zu erweitern, dass darin auch die Anforderung enthalten ist, die Produkte am Ende ihres Lebensweges hochwertig stofflich recyclen zu können. Die Ergebnisse dieses Praxisprojektes präsentierten Studierende des 4. RASUM-Jahrgangs. Thematisch eng verwandt ist die Master-Arbeit von Rebecca Niebler, die untersuchte, unter welchen Randbedingungen „Abfallwirtschaftliche Geschäftsmodelle für Textilien in der Circular Economy“ tragfähig sind.
Ansprechpartnerin ist Laura Pauli