Das neue Weltraumzeitalter | Zweiter Workshop
Artikel vom 20.01.2023
Der zweite Workshop der interdisziplinär-interstellaren Workshopreihe zum neuen Weltraumzeitalter trug den Titel "Zwischen Ausplünderung und neuer Mitwelt". Fachleute aus Wissenschaft und Praxis haben gesellschaftswissenschaftliche Perspektiven auf Nutzungsformen und gesellschaftliche Bedeutungsebenen der Raumfahrt freigelegt.
Beginn: 27.03.2023 | 14:00 Uhr
Ende: 27.03.2023 | 18:00 Uhr
Ort:
Schader-Stiftung, Goethestraße 2, 64285 Darmstadt
In Google Maps öffnen
Das neue Weltraumzeitalter - Zwischen Ausplünderung und neuer Mitwelt
Zahlreiche Satelliten werden von öffentlichen Organisationen und Privatunternehmen in die Erdumlaufbahn gesetzt und intensiv genutzt. Deren Reste kreisen später als Weltraumschrott um die Erde und gefährden andere Objekte oder zukünftige Raumstationen. Zugleich geraten Monde und Asteroiden in den Fokus von Bergbauambitionen im All. Wer profitiert von diesen Entwicklungen, wer verliert und wie kann man Konkurrenzen um Weltraumressourcen einhegen?
Der Workshop hat Platz für viel Diskussionen gegeben. Insbesondere spielten die Thesen der Teilnehmenden eine große Rolle. Daher haben wir die Teilnehmenden bei der Anmeldung darum gebeten zum Themenfeld "Zwischen Ausplünderung und neuer Mitwelt" eine These zu formulieren.
Gesellschaftliche Bedeutungsebenen des Weltalls
Die ISS ist nicht nur eine Raumstation, sondern wurde vielfach auch als Menschheitsprojekt gefeiert. Zugleich umkreist eine zunehmende Anzahl von Satelliten den Planeten und sorgt dabei für globale Vernetzung und Kommunikation. Und nicht wenige Menschen planen das Moon Village oder träumen gar von einer Besiedelung des Mars sowie multiplanetaren Zivilisationen.
Der Orbit unseres Planeten und das Weltall (Deep Space) sind mittlerweile wichtige Komponenten irdischen Lebens. Allerdings werden die politischen, philosophischen und gesellschaftswissenschaftlichen Dimensionen und Bedeutungen dieser Entwicklungen nach wie vor weithin verkannt. Debatten über Raumfahrt drehen sich zumeist primär um technologische Fragen und finanzielle Möglichkeiten.
Die Workshop-Reihe zum neuen Weltraumzeitalter legt hingegen gesellschaftswissenschaftliche Perspektiven auf Nutzungsformen und gesellschaftliche Bedeutungsebenen der Raumfahrt frei und geht folgenden Leitfragen nach:
- Was lässt sich aus den internationalen Kooperationsformen im All für das Leben auf der Erde lernen? Welche Konfliktrisiken bestehen im Weltraum und wie sind sie mit irdischen Auseinandersetzungen verwoben?
- Wie verhindern wir, die Fehler im Weltall zu wiederholen, die wir auf der Erde im Umgang mit Ressourcen und Müll begangen haben?
- Welche Weltraumvisionen zeigen für die Menschheit Wege zu Gerechtigkeit und Zukunftsfähigkeit auf, ohne die Kolonialismen vergangener Jahrhunderte zu replizieren?
Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen braucht es Innovationsfreude, Einfühlungsvermögen sowie Sachverstand aus gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen und benachbarten Fächern wie der Geografie, den Rechts- oder Wirtschaftswissenschaften.
Um die Teilnehmenden schon im Vorfeld einzubeziehen, sammeln wir bei der Anmeldung Thesen. Dabei denken wir an kurze Notizen (ein, zwei Sätze): Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an das jeweilige Workshopthema denken?
Wir laden Interessierte aus Wissenschaft und Praxis zur Workshop-Reihe ein. Neben einleitenden Impulsen werden die von den Teilnehmenden eingebrachten Thesen im Mittelpunkt der Diskussion stehen. Sobald eine Anmeldung möglich ist, freuen wir uns über Ihre Thesen zu den einzelnen Workshops.
Ansprechpartnerin seitens der Schader-Stiftung: Dr. Kirsten Mensch