Demokratie und Staatsfinanzen in der Antike
Artikel vom 04.06.2019
Öffentlicher Abendvortrag von PD Dr. Dorothea Rohde im Rahmen der Fachtagung „Öffentliche Güter und ihre Finanzierung – Herausforderung für die Demokratie“
Beginn: 27.06.2019 | 19:00 Uhr
Ende: 27.06.2019 | 20:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum | Goethestraße 2 | 64285 Darmstadt
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Die Wiege der Demokratie als frühe Lernstube der öffentlichen Finanzen
Im antiken Athen, das als Wiege der Demokratie gilt, waren direkte Steuern nicht mit der Freiheit des Bürgers vereinbar. Öffentliche Ausgaben mussten also auf andere Weise finanziert werden. Freiwillige, gemeinwohlorientierte Leistungen der wohlhabenden Zivilgesellschaft, mit denen sie öffentliches Ansehen gewann, spielten dabei eine besondere Rolle. Politische Entscheidungen wurden in einer breit angelegten Demokratie von Bürgerversammlungen getroffen.
Doch die politische Ordnung Athens war nicht statisch, eine formale Verfassung gab es nicht. Anhand der Geschichte der öffentlichen Finanzen des demokratischen Athens kann der schrittweise Wandel dieser „Basisdemokratie“ in eine von einer quasi-aristokratischen politischen und wirtschaftlichen Elite geführte Akzeptanzdemokratie erklärt werden: Nur noch das Wort weniger Experten bestimmte, was als nützlich für die Bürgergemeinschaft gelten konnte. Den Bürgern blieb, den vorgegebenen Deutungen per Mehrheitsentscheid zuzustimmen.
Die Wiege der Demokratie im antiken Athen erweist sich so auch als frühe Lernstube der Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen finanzieller, politischer und sozialer Ordnung in einer Demokratie.
Öffentlicher Abendvortrag
Demokratie und Staatsfinanzen in der Antike
PD Dr. Dorothea Rohde, Abteilung Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld
Der Vortrag findet statt im Rahmen der Fachtagung „Öffentliche Güter und ihre Finanzierung – Herausforderung für die Demokratie“.