Die Rückkehr der Wohnungsfrage. Ansätze und Herausforderungen lokaler Politik
Artikel vom 22.08.2017
Die Wohnungsfrage ist auf die politische Agenda zurückgekehrt. Den damit verbundenen Herausforderungen für die Städte sowie den vielfältigen Ansätzen lokaler Politik zu deren Bewältigung war diese Fachtagung gewidmet.
Beginn: 19.06.2017 | 10:30 Uhr
Ende: 20.06.2017 | 16:30 Uhr
Ort:
Schader-Forum
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Goethestr. 2
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64285 Darmstadt
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Die Rückkehr der Wohnungsfrage
Die moderne westliche Industriegesellschaft erlebt derzeit eine Renaissance der Städte. Dank boomender Arbeitsmärkte, Bildungseinrichtungen, ausgebauter technischer Infrastruktur und kulturellen Angeboten werden die Städte immer attraktiver und erfahren einen stetigen Bevölkerungszuwachs. Damit wächst der Entwicklungsdruck auf die Stadtgesellschaften, der sich in vielen Bereichen bemerkbar macht. So wird als unmittelbare Folge des Zuzugs in die Städte der Wohnraum knapp, was sich vielerorts in stark steigenden Mietpreisen niederschlägt. Gleichzeitig stellt das Bevölkerungswachstum höhere Anforderungen an Einrichtungen der Daseinsvorsorge, die städtische Infrastruktur und das soziale Netz in der Stadt.
Für die lokale Ebene in Deutschland stellt diese Entwicklung eine besondere Herausforderung dar. In der Wohnungspolitik spielt der soziale Wohnungsbau nur noch eine untergeordnete Rolle, darüber hinaus sind mit den in den Verfassungen von Bund und Ländern verankerten „Schuldenbremsen“ zukünftige Investitionen (zunächst) wirksam begrenzt. Die Wohnungspolitik ist damit darauf angewiesen, dass die betroffenen Städte handeln – was sich angesichts der angespannten Haushaltslage vieler Kommunen schwierig gestaltet. Zugleich lässt eben diese finanzielle Situation kaum eigene, kostenintensive städtische Akzente auf dem Politikfeld der Sozialpolitik zu. Die Städte sind also mit der doppelten Herausforderung konfrontiert, den Zuzug räumlich und sozial zu verarbeiten ohne mit den notwendigen Ressourcen ausgestattet zu sein.
Die Tagung
So ist die Wohnungsfrage auf die politische Agenda zurückgekehrt. Den damit verbundenen Herausforderungen für die Städte, aber auch den vielfältigen Ansätzen lokaler Politik zu deren Bewältigung war diese Tagung gewidmet. Das Tagungsprogramm ermöglichte einen intensiven Austausch zwischen Praxis und Gesellschaftswissenschaften über die Handlungsmöglichkeiten und -grenzen lokaler Politik in der Wohnungsfrage. Die dabei zu diskutierenden Ansätze und Herausforderungen gehen über die zumeist im Mittelpunkt stehende Frage hinaus, wie zügig in größerem Umfang preisgünstiger und doch qualitätsvoller Wohnraum geschaffen werden kann. Thematisiert wurden auch die Kontexte und Bedingungen lokalen Handelns, die Rolle des Sozialstaats, die Vielfalt der Wohnbevölkerung und die Konfliktlinien, mit denen lokale Politik in der Wohnungsfrage konfrontiert ist.
Ein Reader mit Kurzfassungen der Tagungsbeiträge ist unter Downloads verfügbar.
Veranstalter
Veranstalter der Tagung waren
- Schader-Stiftung
- Technische Universität Darmstadt
- Arbeitskreis „Lokale Politikforschung“ der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW)
Die Veranstaltung wurde gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung.