Unsere Geschichte – Plurale Narrative in der Kultur: Literatur
Artikel vom 03.06.2022
Beim dritten Termin des Kulturellen Salons sprachen wir mit Künstler*innen und Expert*innen und in Kooperation mit der Hochschule Darmstadt über die Wirkung von Literatur in der Vielfaltsgesellschaft.
Beginn: 13.07.2022 | 18:30 Uhr
Ende: 13.07.2022 | 20:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum | Goethestraße 2 | 64285 Darmstadt
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Identität durch Literatur
Soziale Nähe gilt als Ideal einer Gesellschaft, die sich als vielfältig versteht. Über die Wege zu diesem Ziel wird gestritten. Wie lässt sich Zusammenhalt gestalten? Was wollen wir wie miteinander erleben und diskutieren? Wie lässt sich Partizipation marginalisierter und benachteiligter Gruppen am kulturellen Leben umsetzen? Wie die berechtigte Forderung von Bürger*innen verschiedener Milieus und Voraussetzungen um Anerkennung realisieren? Zu Fragen wie diesen gibt es immer mehr Debatten. Und dies auch, weil Akteur*innen aus dem Kulturbereich erkannt haben, dass Perspektiven von Migrant*innen und Minderheiten für den gesellschaftlichem Zusammenhalt ein Potenzial bieten. Diese Perspektiven gilt es alle erfahrbar zu machen.
Dafür bedarf es allerdings an Kompetenzen und Ressourcen aller Beteiligten. Etablierte Kulturschaffende haben mehr Einfluss im Diskurs über Zugehörigkeit und Zuschreibungen, oftmals sogar mehr als jene Menschen mit migrantischen Biographien, von denen sie erzählen. Sie können diese Möglichkeit nutzen, um inklusiv statt exklusiv zu handeln und um neue Strukturen und Ebenen zu schaffen. Wie wird Interesse geweckt – an den vorhandenen, an den neuen gemeinsam er- und geschaffenen Geschichten? Wer bietet in der Vielfaltsgesellschaft eine Plattform für Akteur*innen aus Theater, Film oder Literatur und welche Rezipient*innen nehmen diese vor den Bühnen überhaupt wahr? Über diese und andere Fragen sowie über ihre ganz persönlichen Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen des Kulturbetriebs sprachen wir im Kulturellen Salon "Unsere Geschichte – Plurale Narrative in der Kultur" mit unseren Gästen. Denn der Kulturbereich bietet das große Potenzial, migrantische Perspektiven und Narrative für alle erfahrbar zu machen, sich diverse Blickwinkel einander näher zu bringen und schlussendlich sozialgesellschaftlichen Zusammenhalt vorantreiben zu können.
An diesem Termin sprachen wir mit Yannic Han Biao Federer über die Potenziale der Literatur. Er studierte Germanistik und Romanistik in Bonn, Florenz und Oxford und lebt als freier Autor in Köln. Er erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, darunter den 3sat-Preis bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur 2019. Sein Buch "Tao" erschien 2022 bei Suhrkamp.
Moderiert wurden die Abende von Canan Topçu, Dozentin im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Hochschule Darmstadt, Journalistin und Autorin, und Dennis Weis, Schader-Stiftung.
Ihr Ansprechpartner ist Dennis Weis.