WIR im Dialog – Forschung und Praxis der Integrationsarbeit
Artikel vom 03.04.2019
Wie kann es gelingen, wissenschaftliche Analyse mit politischen und gesellschaftlichen Anforderungen der Integrationsarbeit zu verknüpfen? Diese und weitere Fragen standen auf der Tagesordnung, als Wissenschaft und Praxis der Integrationsarbeit zusammengebracht wurden, um direkt ins Gespräch zu kommen.
Beginn: 20.05.2019 | 10:00 Uhr
Ende: 20.05.2019 | 16:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum | Goethestraße 2 | 64285 Darmstadt
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Dialog in der Integrationsarbeit
Das Bedürfnis der Praxis nach Dialog und Information ist durch die Entwicklungen der letzten Jahre im Bereich Migration und Integration kontinuierlich gestiegen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben diesen Anforderungen, durch die sich verändernden strukturellen Bedingungen von Wissenschaft, bisher nicht ausreichend nachkommen können. Die dialog-orientierte Veranstaltung zielte darauf ab, eine Plattform des Austausches für Vertreterinnen und Vertreter aus den Gesellschaftswissenschaften und der Praxis zum Thema der Integrationsarbeit anzubieten und den Erfahrungs- und Wissenstransfer beider Arbeitsfelder zu unterstützen.
Auf drei inhaltliche Schwerpunkte sollten im Dialog zwischen Praxisvertreterinnen und Wissenschaftlern der Fokus gerichtet werden: Sprache, sowohl in Darstellungsformen von Minderheiten durch Sprache, als auch eigene Sprachkenntnisse als Komponente der Zugehörigkeit. Das Rollenverständnis unter Menschen mit Migrationsbiographie, speziell junger Männer und der Selbstwirksamkeitserwartungen nach der Ankunft in Deutschland. Zuletzt der Wandel der Wertschätzung gesellschaftlicher Diversität und deren Folgen für sachliche Integrationspolitik.
Die Schader-Stiftung lud in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration abermals zu einem Dialog zwischen WIR-Koordination und Vertreterinnen und Vertretern aus Gesellschaftswissenschaften und Praxis ein. Mit dem Landesprogramm „WIR“ möchte das Ministerium für Soziales und Integration Kommunen bei der Gestaltung ihrer Integrationsarbeit vor Ort unterstützen. Derzeit arbeiten in allen 33 Landkreisen, kreisfreien Städten und Sonderstatusstädten WIR-Koordinatorinnen und WIR-Koordinatoren an der Aufgabe, ein regionales Integrationsmanagement einzurichten, die interkulturelle Öffnung in der Verwaltung voranzutreiben und Konzepte für eine Willkommens- und Anerkennungskultur zu entwickeln. Die Vernetzung mit allen kommunalen Akteuren auf dem Gebiet der Integration wie Integrationsbeauftragten oder Migrantenorganisationen ist hierbei von besonderer Bedeutung. Diese wichtigen Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag der Integrationsarbeit können gerade für Vertreterinnen und Vertreter aus den Gesellschaftswissenschaften ertragreich sein. Im Umkehrschluss bot diese Form des Theorie-Praxis-Transfers die Möglichkeit, Berufspraktikerinnen und -praktikern über wissenschaftliche Erkenntnisse aus der (Integrations-)forschung zu informieren.