Hybride Formate
Artikel vom 25.09.2020
9/20 | Rolf Schnaufer ist Praktikant bei der Schader-Stiftung im Zeitraum August bis Oktober 2020. Er studiert im Masterstudiengang Soziologie an der Universität Kassel.
Newsletter vom 25. September 2020
Der Sommer neigt sich leider dem Ende zu, hier im Schader-Forum beginnt jedoch eine Phase mit zahlreichen Veranstaltungen. Was im Frühjahr aufgrund von Corona verschoben werden musste, kann nun teilweise – und in abgeänderter Form – nachgeholt werden, außerdem kommen einige neue Formate hinzu. Die Pandemie zwingt uns alle dazu, altbewährtes Handeln im Alltag neu zu denken und auch bisher unberücksichtigten Aspekten Beachtung zu schenken. Besonders deutlich wird dies in der Planung und Organisation hybrider Veranstaltungsformate, bei denen die Teilnehmer*innen nicht nur die Möglichkeit haben, das gesamte Programm über einen Livestream mitzuverfolgen, sondern sich auch aktiv mit Diskussionsbeiträgen oder Impulsen von Zuhause aus einbringen können.
Schon im Laufe des vergangenen Sommersemesters konnte ich in meiner Rolle als Student eine vollumfängliche Umstellung aufs Digitale miterleben. Spannend daran war die Beobachtung, mit welcher Geschwindigkeit gesellschaftliche Veränderungsprozesse unseren Habitus nachhaltig verändern können. Die vielen einsamen Stunden vor dem Bildschirm empfand ich zunächst als negativ. Durch mein Praktikum zeigen sich inzwischen aber auch viele positive Aspekte, die dazu verleiten, die gegenwärtige Lage zunehmend als Chance zu begreifen.
Im Rahmen des Workshops „Gleichheit – Gerechtigkeit – Glück“, bei dem es um die Ideale und die gelebte Realität der nordischen Länder ging, empfand ich es als besonders bereichernd, dass auch zwei aus Oslo zugeschaltete Professor*innen die Gelegenheit hatten, einen Impulsvortrag zu halten. Um Möglichkeiten der Beteiligung ging es auch beim Dialogforum „‚Wo bitte geht’s zur Augenhöhe?‘ Wunsch und Wirklichkeit der Beteiligung von Kindern und Eltern in Kindertageseinrichtungen“. Sowohl die Präsenz-, als auch die Onlineteilnehmer konnten in verschiedenen Workshops Erfahrungen austauschen und gemeinsam Impulse für eine bedarfsorientierte Beteiligung erarbeiten. Nun steht am 29. September ein weiterer Hybrid-Workshop bevor, auf den ich mich persönlich besonders freue: „Make America... Bilanz einer Präsidentschaft“. Dort soll es um die Auswirkungen eines populistischen Politik- und Regierungsstils auf demokratische Politik und auf das Verhältnis zu den USA gehen.
Physische Nähe scheint also keine notwendige Bedingung für den Dialog zwischen Gesellschaftswissenschaften und Praxis zu sein. Selbstverständlich freue ich mich darauf, wenn ich Sie in den nächsten Wochen persönlich begrüßen kann – sowohl hier vor Ort, als auch digital im Netz.
Mehr zu den kommenden Veranstaltungen finden Sie auch auf unserer Internetseite und via Twitter und natürlich Nachdenkenswertes im schaderblog.
Herzliche Grüße aus dem Schader-Forum,
Rolf Schnaufer
Praktikant