Versorgungswirklichkeit von Menschen mit Demenz
Artikel vom 05.09.2016
Am 2. September 2016 fand die Tagung zum Thema Versorgung von Menschen mit Demenz im Schader-Forum statt. Auf der ersten von insgesamt drei Veranstaltungen zu diesem Thema stand die Versorgungswirklichkeit der Betroffenen im Vordergrund.
Demenz im Alltag
Die Tagung begann am Vormittag zunächst in einer kleineren Runde. Dabei berichteten Menschen, die selbst im Frühstadium von Demenz betroffen sind oder sich im näheren Umfeld um Personen mit Demenz kümmern, von ihren Erfahrungen aus dem Alltag.
Demenz als wissenschaftliche und gesellschaftliche Herausforderung
Am Nachmittag wurde die Veranstaltung in erweiterter Runde fortgesetzt. Nach der Begrüßung durch Alexander Gemeinhardt, Vorsitzender des Vorstands der Schader-Stiftung, und Gabriele Meier-Darimont, Referatsleiterin am Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, folgten drei Impulsvorträge, die zur Diskussion anregten.
Prof. Dr. med. Johannes Pantel, Spezialist für Altersmedizin an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, gab mit seinem Input den Auftakt. Im Fokus stand die Versorgungswirklichkeit von Menschen mit Demenz aus medizinischer Sicht. Die momentane Praxis der Versorgung sowie Möglichkeiten und potentielle Kosten der zukünftigen Versorgung wurden umrissen und Problemlagen zwischen dem wissenschaftlich Machbaren und finanziell Möglichen dargestellt.
Privatwohnen mit Demenz
Der zweite Beitrag kam von Prof. Dr. Frank Oswald vom Frankfurter Forum für interdisziplinäre Alternsforschung der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Hierbei stand die Bedeutung der eigenen Wohnung für Menschen im hohen Alter und deren potentieller Verlust im Vordergrund. Zudem wurde die Relevanz des umgebenden Quartiers und der außerhäuslichen Mobilität näher herausgestellt.
Stadtplanung und Architektur
Isabella Göring von der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen hielt den dritten und letzten Impulsvortrag zur Versorgungswirklichkeit von Menschen mit Demenz. Zentral war die Frage, inwiefern Stadtplanung und Architektur demenzgerechtes Wohnen ermöglichen können. Grundsätzlich sei dabei wichtig, die Sichtbarkeit der Betroffenen zu erhöhen, ihre Orientierung zu unterstützen und Aktivitäten zu fördern.
Die Konferenz wurde durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration gefördert und von der Diakonie Hessen unterstützt.
Die Präsentationen der Referenten stehen als PDF-Dateien im Downloadbereich zur Verfügung.