Bürgerforum Stadt und Quartier
Artikel vom 21.03.2014
Eine Veranstaltungsreihe im Rahmen des Entwicklungsprozesses der Konversionsflächen in der Wissenschaftsstadt Darmstadt – Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik.
Themen der Veranstaltungsreihe Bürgerforum Stadt und Quartier
Die Schader-Stiftung trägt im Rahmen des Bürgerbeteiligungsprozesses bei den Konversionsflächen dazu bei, die Arbeit der beteiligten Akteure - Stadtverwaltung, Stadtverordnete, Planer und Architekten - inhaltlich zu stärken und gleichzeitig die Bürger zu aktivieren. Im Vordergrund steht eine gesamtstädtische Betrachtungsperspektive, um die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Stadtteilen und der Gesamtstadt an den wichtigsten inhaltlichen Spielfeldern deutlich zu machen. Das Ziel ist die Förderung des Dialogs zwischen Bürgern, Verwaltung und Experten.
Zu wichtigen Themen der Stadtentwicklung kommen Wissenschaftler, Praktiker und engagierte Bürger zu Wort, um mit dem Publikum eine moderierte Diskussion zu führen. Der Dialog findet auf Augenhöhe statt, so dass alle voneinander lernen können. Ziel ist es, die Erfahrungen aus anderen (Darmstädter) Quartieren und Städten in einen wissenschaftlichen Kontext einzubetten und auf die Konversionsflächen und die ganze Stadt Darmstadt übertragbar zu machen.
Die Dokumentation „Bürgerforum Stadt und Quartier“ über die öffentliche Veranstaltungsreihe zur Konversion von ehemals militärisch genutzten Flächen in Darmstadt, die die Wissenschaftsstadt Darmstadt und die Schader-Stiftung im Schader-Forum durchgeführt haben, ist soeben erschienen und kann jetzt kostenlos heruntergeladen werden.
1. Thema 'Städtische Identität - wie die Stadt (zusammen) wächst'
Die gesamtstädtische Entwicklung wird in den Blick genommen und danach gefragt, wie es gelingen kann, neue Nachbarschaften zu integrieren. Die Entwicklung der Konversionsflächen zu neuen Stadtquartieren ist ein Eingriff in das städtische Gefüge und steht in Wechselwirkung mit der Gesamtstadt. In der wissenschaftlichen Einführung wird erläutert, was städtische Identität ist und wie diese gefördert werden kann. Die Erfahrungsberichte ergänzen dies aus der Bewohner-Perspektive. In den Darmstädter Stadtteilen Heimstättensiedlung und Kranichstein gibt es eine ausgeprägte Vereinsstruktur. Die Bewohner der Quartiere erzählen aus ihrer Sicht, welche Strukturen vorhanden sein müssen, damit man sich in seinem Quartier wohlfühlt und wie sie sich in die Gesamtstadt integrieren.
Vortrag: Prof. Dr. Frank Eckardt, Bauhaus-Universität Weimar
Erfahrungsbericht:
Hans-Jürgen Luft, engagierter Bewohner der Darmstädter Heimstättensiedlung
Alexandra Jordan, engagierte Bewohnerin, Darmstadt Kranichstein
Moderation: Joachim Fahrwald, memo-consulting, Seeheim-Jugenheim
2. Thema 'Platz für Nachbarschaft'
Die Gestaltung von Gemeinschaftsflächen, etwa einem Quartierspark oder -platz und die damit verbundenen Anforderungen der unterschiedlichen Nutzergruppen werden thematisiert.
Der wissenschaftliche Vortrag vermittelt die nutzerorientierten Ansprüche an die Freiraumplanung und welche sozialen und ökologischen Bedingungen berücksichtigt werden müssen. Der Planer ergänzt dies durch eigene Projekterfahrungen. Es wird diskutiert, wie Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen und langfristig belebt werden können.
Vortrag: Prof. Dr. Hille von Seggern, Studio urbane Landschaften; osp urbanelandschaften, Hamburg
Erfahrungsbericht: Till Rehwaldt, Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden
Moderation: Joachim Fahrwald, memo-consulting, Seeheim-Jugenheim
3. Thema 'Infrastrukturelle Versorgung'
Nahversorgung im Quartier wie ärztliche Betreuung, Lebensmittelgeschäfte etc. und die Herausforderung, adäquate Konzepte zu entwickeln, stehen im Fokus der Diskussion. Alternative Konzepte werden aufgezeigt, etwa genossenschaftlich oder von Vereinen organisierte Quartiersläden.
Vortrag: Dr. Donato Acocella, Stadt- und Regionalentwicklung, Lörrach
Erfahrungsbericht: Oliver Stiller, Stadtteilbüro Kempten-Sankt Mang
Moderation: Joachim Fahrwald, memo-consulting, Seeheim-Jugenheim
4. Thema 'Bürger aktiv'
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Fragen, wie das Engagement der Bürger für ihr eigenes Quartier aktiviert werden kann und welche Unterstützungsstrukturen notwendig sind. Die Voraussetzungen für Engagement und die Gründe, warum sich bestimmte Gruppen nicht engagieren, sollen diskutiert werden.
Vortrag: Prof. Dr. Roland Roth, Hochschule Magdeburg Stendal
Erfahrungsbericht: Andreas Roessler, BürgerInnenVerein Rieselfeld e.V., Freiburg
Moderation: Joachim Fahrwald, memo-consulting, Seeheim-Jugenheim
5. Thema 'Mobilitätsmanagement'
Alternative Verkehrskonzepte und die zukünftige Rolle des Individualverkehrs und des ÖPNV werden zur Diskussion gestellt. Die neuen Quartiere sollen möglichst verkehrsarm gestaltet werden, gleichzeitig müssen neue Konzepte entwickelt werden, um Mobilität für alle zu sichern. Konzepte wie Car-Sharing oder Quartiersbusse werden vorgestellt und diskutiert.
Vortrag: Dr.-Ing. Ulrike Reutter, TU Kaiserslautern
Erfahrungsbericht: Georg Heinrichs, Autofreie Siedlung Weißenburg e.V., Münster
Moderation: Joachim Fahrwald, memo-consulting, Seeheim-Jugenheim