ExLibris: Nicht mein Antirassismus
Artikel vom 19.10.2021
Bereits zum fünften Mal präsentierte die Schader-Stiftung in ExLibris Publikationen, deren Autor*innen in besonderer Verbindung zur Stiftung stehen. Bei "ExLibris: Nicht mein Antirassismus" haben wir das gleichnamige Buch von Canan Topçu besprochen, in dem sie in der Debatte um Identitätspolitik und Rassismus die Gleichbehandlung Deutungshoheiten gegenüberstellt und sich für den Dialog einsetzt.
Beginn: 22.11.2021 | 18:00 Uhr
Ende: 22.11.2021 | 19:30 Uhr
Ort:
Haus Schader | Goethestr. 1 | 64285 Darmstadt | online
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Wer darf mitreden?
Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Debatte um Identitätspolitik und Rassismus keinen neuen Aufschlag bekommt. Sei es der Begriff der „alten, weißen Männer“ oder die Frage, wer Amanda Gorman übersetzen oder wer für diverse Charaktere in Film und Theater gecastet werden soll. Der Ton: wütend, aggressiv, spaltend. Zur Frage der Gleichbehandlung kommt jetzt die der Deutungshoheit.
Die türkischstämmige Journalistin und Autorin Canan Topçu sagt: „Das ist nicht mein Antirassismus.“ Sie begibt sich auf Spurensuche ihrer ganz persönlichen Identitätsentwicklung und wehrt sich gegen Tabus. In ihrem stark biografischen Buch zeichnet sie den Wandel der Gesellschaft aus der Sicht einer „Betroffenen“ nach, die sich weigert als solche gesehen zu werden. Topçu warnt davor, mit political correctness Debatten und direkte Begegnungen zu umgehen.
Canan Topçu lehrt am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Hochschule Darmstadt sowie an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung. Ihre Schwerpunkte liegen auf den Themen Integration, Migration, Medien, Islam und muslimisches Leben in Deutschland. Gemeinsam mit der Schader-Stiftung konzipierte und moderierte Canan Topçu die Gesprächsreihe „Konfusion und Konstruktion. Autorinnen zu Identität in der Migrationsgesellschaft“ sowie die Autor*innengespräche „‚Wer bin ich?‘ Herkunft und Identität in der Vielfaltsgesellschaft“.
Ihr Buch "Nicht mein Antirassismus. Warum wir einander zuhören sollten, statt uns gegenseitig den Mund zu verbieten. Eine Ermutigung." erschien am 29. Oktober beim Quadriga Verlag.
Bei ExLibris war Canan Topçu im Gespräch mit:
Prof. Dr. med. Joachim Bauer, International Psychoanalytic University (IPU)
Der Abend wurde moderiert von Lars Hennemann, Chefredakteur der Rhein-Zeitung.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Projekts „Integrationspotenziale finden Stadt“ der Schader-Stiftung, gefördert durch das WIR Programm des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, statt.