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Die Wissenschaftsstadt Darmstadt als Mural

Artikel vom 15.05.2024

Wir bringen Wissenschaft und Gesellschaft in den Dialog – diesen Brückenschlag, der Zweck der Schader-Stiftung ist, macht seit Juni 2024 ein Mural auf unserer östlichen Außenwand sichtbar!

Persönlichkeiten und Wahrzeichen der Stadt

Die Darmstädter Illustratorin Nicole Schneider hat hierfür Persönlichkeiten aus der Wissenschaft, wissenschaftliche Institutionen und Wahrzeichen der Stadt sowie Elemente zum Thema Dialog und Kommunikation künstlerisch in Szene gesetzt. Vielleicht ist Ihnen auf dem Wimmelbild das eine oder andere Detail entgangen? Was alles darauf zu sehen ist, können Sie hier nachlesen.

Bildinhalte von links nach rechts

Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) war Naturwissenschaftler und Philosoph aus Ober-Ramstadt. Er lehrte in Göttingen Experimentalphysik und schrieb Aphorismen. Im Hintergrund der Darstellung sind außerdem die sogenannten, von ihm entdeckten „Lichtenberg-Figuren“ – die Visualisierungen elektrischer Spannungsentladungen – sichtbar.

Erasmus Kittler (1852-1929) war Physiker und begründete den weltweit ersten Lehrstuhl für Elektrotechnik an der TH Darmstadt (heute TU Darmstadt). Der bei Nürnberg geborene Kittler verantwortet den guten Ruf der TU Darmstadt als Ausbildungshochburg für Techniker mit, stieß den Bau eines Kraftwerks – die heutige Centralstation – und des Stromnetzes für die Stadt an. Im Hintergrund der Darstellung ist das Tachometer von Buss, Sombart & Comp. aus dem „Handbuch der Elektrotechnik“ von Erasmus Kittler in der 1. Ausgabe 1886 zu sehen.

Das ESOC (European Space Operations Centre) als Kontrollzentrum der ESA (European Space Agency) hat seit 1967 seinen Sitz in Darmstadt und gilt als das „Tor Europas zum Weltraum“. Es unterstützt nationale und internationale Weltraummissionen und betreut hauptsächlich Satelliten. Im Hintergrund sind außerdem das GSI Helmhotzzentrum für Schwerionenforschung und der Teilchenbeschleuniger FAIR sowie das Folien-Elektretmikrofon des Darmstädter Elektroakustik-Professors Gerhard Martin Sessler zu sehen.

Josepha von Siebold (1771-1849) war Hebamme, Ärztin und die erste mit dem Ehrendoktortitel ausgezeichnete Frau in Deutschland. Sie studierte in Würzburg und praktizierte später in Darmstadt. Ihre Tochter Charlotte Heidenreich von Siebold (1788-1859) war ebenfalls Geburtshelferin und arbeitete mit ihrer Mutter zusammen.

Johann Jakob Kaup (1803-1873) war Zoologe und Paläontologe. In Darmstadt geboren studierte er zunächst in Göttingen und Heidelberg, forschte in den Niederlanden und lehrte später in Darmstadt und Gießen, wo er die Ehrendoktorwürde erhielt. Kaup erwarb für das „Großherzogliche Naturalien-Cabinet“ in Darmstadt das Skelett des Mastodons, das heute im Hessischen Landesmuseum zu sehen ist.

Carl Weyprecht (1838-1881) war Geophysiker und forschte unter anderem am Nordpol und in der Arktis. Der Darmstädter Marineoffizier leitete mehrere Expeditionen, wurde mehrfach geehrt und zahlreiche geographische Orte  in den Polargebieten tragen seinen Namen.

Jovanka Bončić-Katerinić (1887-1966) war Bauingenieurin, die erste Absolventin der TH Darmstadt und erste Diplom-Ingenieurin Deutschlands. Nach ihrem Studium leitete sie im jugoslawischen Bauministerium das Referat für Universitätsbau und verantwortete zahlreiche öffentliche Vorhaben. Von der jugoslawischen Regierung wurde ihr 1928 der St.-Sava-Orden und 1938 der Orden der Krone von Jugoslawien verliehen. Ihr zu Ehren wurde 2013 eine Straße auf dem Campus der TU Darmstadt nach ihr benannt. 

Ottilie Rady (1890-1978)  war die erste habilitierte Kunsthistorikerin Deutschlands an der TH Darmstadt, wo sie auch promovierte. Später ging sie nach Berlin, leitete dort das Institut für wissenschaftliche Projektion und zog letztlich nach Dachau, wo sie sich mit der dortigen Künstlerkolonie beschäftigte.

Georg Büchner (1813-1837) war Naturwissenschaftler, Arzt und Literat. Er zog mit der Familie im Kleinkindesalter nach Darmstadt, studierte in Straßburg Anatomie und in Gießen Philosophie und Medizin. Er war überzeugter Radikaldemokrat und setzte sich für mehr politische Teilhabe ein. "Woyzeck" und der "Hessische Landbote" (gemeinsam mit Friedrich Ludwig Weidig) gelten als seine Hauptwerke. Kurz nachdem er eine Professur an der Uni Zürich erhielt, starb er an Typhus im Alter von 23 Jahren.

Julius Goldstein (1873-1929) war Soziologe, Philosoph, Physiker und Kulturwissenschaftler. Er studierte in Jena Philosophie, wo er auch promovierte. 1902 habilitierte er an der TH Darmstadt, wurde aber erst 1925 Professor, was die Hochschulleitung aufgrund seines jüdischen Glaubens zunächst verhindern wollte. Goldstein arbeitete als Chefredakteur der Darmstädter Zeitung und gab ein deutsch-jüdisches Magazin heraus.

Die TU Darmstadt entstand aus der „Großherzoglich Hessischen Polytechnischen Schule zu Darmstadt“ und hieß von ihrer offiziellen Gründung als akademische Einrichtung 1877 bis 1997 zunächst TH Darmstadt. Sie ist seit 2005 die erste selbstständig und eigenverantwortete Universität in Deutschland, genießt einen exzellenten Ruf und hat einen Schwerpunkt auf ingenieurswissenschaftlichen Studiengängen.

Justus von Liebig (1803-1873) war ein Darmstädter Chemiker. Nach einer abgebrochenen Apothekerausbildung eignete er sich chemisches Wissen autodidaktisch an und studierte schließlich Chemie in Bonn, Erlangen und Paris. In Gießen und München lehrte er als Professor. Seine Forschung ermöglichte Fortschritte in der Mineraldüngung und damit in der modernen Landwirtschaft. Der von ihm entwickelte Fünf-Kugel-Apparat zur Ermittlung tierischer und pflanzlicher Elementarzusammensetzungen ist weiter rechts im Bild zu sehen.

Großherzog Ernst Ludwig (1868-1937) war der letzte hessische Großherzog. Er wuchs zunächst in Darmstadt, später auch bei seiner Großmuter Queen Victoria von England auf. In Leipzig und Gießen studierte er Rechtswissenschaften. In Darmstadt gründete er die Künstlerkolonie Mathildenhöhe und setzte sich zeitlebens für die Förderung der Kultur ein. Von der TH Darmstadt erhielt er die Ehrendoktorwürde.

Georg Gottfried Gervinus (1805-1871) war Politiker und Historiker. Nach seiner Ausbildung als Buchhändler und Kaufmann in Darmstadt studierte er Geschichte, Philosophie und Philologie in Gießen und Heidelberg, wo er später auch als Professor für Geschichte und Literatur lehrte. Gervinus arbeitete weiterhin als Herausgeber der „Deutschen Zeitung“, außerdem publizierte er. Als sein Hauptwerk gilt die „Geschichte der deutschen Nationalliteratur“.

Gerhard Herzberg (1904-1999) war Chemiker, Physiker und Nobelpreisträger für Chemie. Geboren in Hamburg studierte er später an der TH Darmstadt, wurde dort promoviert und arbeitete als Privatdozent. Weil seine Frau – ebenfalls eine Physikerin – Jüdin war, wurde ihm die Lehrerlaubnis entzogen; das Paar wanderte nach Kanada aus, wo Herzberg als Professor für Physik arbeitete.

Eugen Kogon (1903-1987) war Soziologe, Politikwissenschaftler und Publizist. In München, Wien und Florenz studierte er Nationalökonomie und Soziologie, anschließend arbeitete er als Redakteur und Herausgeber verschiedener katholischer Zeitschriften. Kogon stellte sich entschieden gegen das NS-Regime und wurde ins KZ Buchenwald deportiert. Ab 1951 hatte er bis 1968 an der TH Darmstadt den Lehrstuhl für Politikwissenschaft inne.

Luise Büchner (1821-1877) war Schriftstellerin und Feministin. Sie setzte sich für Bildungsbelange von Mädchen und Frauen ein, veröffentlichte – meist anonym – Werke zu diesen Themen und schrieb auch über ihren Bruder Georg Büchner. Luise Büchner arbeitete mit Großherzogin Alice von Hessen bei den Alice-Frauenvereinen zusammen, etablierte in diesem Rahmen das Alice-Hospital und leitete außerdem eine Volkshochschule für Frauen.

Georg Moller (1784-1852) war klassizistisch-romantischer Architekt und Stadtplaner. Er studierte Architektur in Hannover und Karlsruhe, reiste nach Rom und ließ sich dort inspirieren. Ab 1810 arbeitete er als Oberbaurat und Hofbaudirektor des Großherzogtums Hessen-Darmstadt. Seine bedeutendsten Bauwerke in Darmstadt sind der „Lange Lui“ (Ludwigsmonument, die St.-Ludwigs-Kirche mit ihrer markanten Kuppel, das Haus der Geschichte, das Moller-Haus oder das Alte Mausoleum auf der Rosenhöhe; darüber hinaus realisierte er beispielsweise das Mainzer Staatstheater und das Wiesbadener Stadtschloss. Er veröffentlichte das Buch „Denkmäler der Deutschen Baukunst“.

Der Datterich ist ein fiktiver Darmstädter, der 1841 von Schriftsteller Ernst Elias Niebergall geschaffen wurde. Das gleichnamige in Mundart geschriebene Theaterstück erzählt die Geschichte des Trunkenboldes Datterich, dessen Eigenschaften als „typisch darmstädterisch“ gelten sollen: Er ist frech, geschickt, durchtrieben und schätzt die genussvollen Seiten des Lebens.

Michael Evenari (1904-1989) war Botaniker und wurde als Walter Schwarz geboren. Er studierte Botanik in Frankfurt am Main, promovierte und arbeitete als Assistent dort sowie in Prag. Anschließend war er am Botanischen Institut der TH Darmstadt tätig, wo er unter anderem zur Wüstenökologie forschte und letztlich habilitiert werden sollte. Im Februar 1933 wurde er jedoch aufgrund seines jüdischen Glaubens fristlos entlassen. Er emigrierte nach Israel, wo er unter neuem Namen als Professor an der Hebräischen Universität arbeitete.

Günter Behnisch (1922-2010) war Architekt. Er wuchs in Sachsen auf, studierte Architektur in Stuttgart und gründete schließlich sein eigenes Architekturbüro. Ab 1967 war er zwanzig Jahre lang Professor für Entwerfen, Industriebau und Baugestaltung an der TU Darmstadt, außerdem arbeitete er als Direktor des Instituts für Normgebung. Behnisch entwarf unter anderem gemeinsam mit Frei Paul Otto das Münchener Olympiastadion, wo 1972 die olympischen Sommerspiele stattfanden.

Eric Dolphy (1928-1964) war Jazzmusiker. Neben Instrumenten aus der Klarinettenfamilie spielte er Querflöte und Altsaxophon und prägte den Avantgarde-Jazz. Zu Lebzeiten tourte er unter anderem auch durch Europa, als er überraschend in West-Berlin während eines Auftritts zusammenbrach und starb. Auf Initiative des Jazzinstituts in Darmstadt, dem größten Jazzarchiv Europas, zierte sein Bild zusammen mit dem Portrait des Trompeters Louis Armstrongs eine Darmstädter Straßenbahn.

Rudolf Goldschmidt (1876-1950) war Elektroingenieur und Erfinder. Nach seiner Ausbildung studierte er zunächst Elektrotechnik in Charlottenburg und später an der TH Darmstadt, wo er 1907 promoviert wurde, als Privatdozent und kurzzeitig als Professor tätig war. Nach einem Umzug nach Berlin entwickelte er beispielsweise den Goldschmidtschen Hochfrequenz-Telegraph, der im Überseefunk eingesetzt wurde, arbeitete mit Albert Einstein zusammen und lehrte an der TH Berlin. Er emigrierte aufgrund der Machtübernahme der Nationalsozialistin nach England.

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