Querdenken in der Wissenschaft
Artikel vom 10.09.2020
Kommt das Wissenschaftssystem an seine Belastungsgrenzen? In dem postdisziplinären Workshop wurde erarbeitet, wie man kreativ mit Disziplingrenzen umgeht, auf Distinktionsgesten verzichtet und problemlösungs- und zielorientiert ist.
Beginn: 19.10.2020 | 15:00 Uhr
Ende: 20.10.2020 | 17:00 Uhr
Die Querdenker*innen der Wissenschaft
Wissenschaft war schon immer von Querdenkenden, Kreativen oder „freien Radikalen“ (Michael Brooks) geprägt. Aber welche konkrete Rolle spielen Querdenker*innen in der Wissenschaft? Kann Querdenken gar einen substantiellen Beitrag zur Reform des Wissenschaftssystems leisten, das zunehmend an seine Belastungsgrenze kommt? Diese Frage stellt sich gegenwärtig gerade auch vor dem Hintergrund einer (Um-)Nutzung des Querdenker-Begriffs im Kontext der Corona-Pandemie – „Querdenken“ wird als Synonym für eine mehr oder weniger radikale Gegenöffentlichkeit missbraucht.
Im Zentrum des postdisziplinären Workshops stand hingegen akademisches Querdenken in der Wissenschaft, das kreativ mit Disziplingrenzen umgeht, auf Distinktionsgesten verzichtet sowie problemlösungs- und zielorientiert ist. Das akademische System wird – so die Ausgangsthese – zunehmend auf systematisches Querdenken als überfachliche Kompetenz angewiesen sein wird. Ziel des Workshops war es daher, jenseits beschleunigter Lehr-, Forschungs- und Transferkontexte nach Beiträgen für eine neue akademische Kultur der Wissensproduktion und Wissensvermittlung zu suchen. Eignen sich Querdenker*innen als Vorbild? Sind sie gar Katalysatoren für Transformationsprozesse? Oder ist Querdenken lediglich ein nicht planbares Zufallsprodukt der eigenen Biografie?
Ihre Ansprechpartnerin ist Laura Pauli