„This memes war?“
Artikel vom 07.08.2023
Auf Social-Media-Plattformen und in Messenger-Apps zählen Rechtsextreme zu den Gewinner*innen der Kämpfe um Klicks, Reichweite und Aufmerksamkeit. Der Praxis-Workshop dreht sich um rechtsextremistische Internetkommunikation, basiert dabei auf Forschungsergebnissen des Projekts „Meme, Ideen, Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation“.
Beginn: 12.10.2023 | 11:00 Uhr
Ende: 12.10.2023 | 16:30 Uhr
Ort:
Schader-Campus | Goethestraße 2 | 64285 Darmstadt
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Meme, Ideen und Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation
Als Teil eines modernisierten Rechtsextremismus strebt die sogenannte Neue Rechte nach kultureller Hegemonie, somit nach der Herrschaft über Deutungen und Definitionen. Während neurechte Vordenker vorzugsweise Bücher verfassten, verknüpfen ihre geistigen Enkel*innen intellektuellen Anspruch mit Internetaffinität. Insbesondere die junge Generation der Neuen Rechten spielt geschickt mit den Reaktionen ihrer Follower*innen und „Feind*innen“.
Memes, also kreative virtuelle Inhalte, die oftmals Wort und Bild oder Video verknüpfen, spielen dabei eine große Rolle. Häufig werden dafür aus dem Kontext gerissene Fotografien genutzt oder Animationen so abgewandelt, dass sie das eigene Weltbild widerspiegeln. Was haben etwa der penetrant grinsende Frosch Pepe, die wehmütige Cartoon-Figur Wojak und der Schauspieler Gerard Butler (aka König Leonidas) miteinander gemein? Sie alle sind unfreiwillige Kämpfer in einem Kulturkrieg.
Der Praxis-Workshop
Die Schader-Stiftung und das BMBF-geförderte Verbundprojekt „Meme, Ideen, Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation“ (MISRIK) gehen der neurechten Sache auf den Grund:
Im Rahmen des Praxis-Workshops „This memes war?“ stellten die MISRIK-Teilvorhaben Philosophie, Soziologie, Politikwissenschaft, Ethnologie und Informatik erste Ergebnisse ihrer Forschung vor und planen deren Transfer in die Praxis. Und umgekehrt erhielten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, zum laufenden Forschungsprozess beizutragen.
Der Workshop wurde interaktiv angelegt. Nach den einführenden Vorträgen haben die Teilnehmer*innen in zwei Werkstatt-Runden die Gelegenheit bekommen, Forschungsresultate des Verbundprojekts MISRIK kennenzulernen und deren Transfer in die Praxis zu proben.
Ein weiterer Programmpunkt war eine Übung für den Alltag, die einen Auszug aus einem Stammtischkämpfer*innen-Seminar darstellt:
- Was können wir menschenverachtenden Parolen entgegnen?
- Welche Strategien gibt es und wie lässt sich die berühmte Schrecksekunde überwinden?
Der Workshop wurde gemeinsam von der Schader-Stiftung und dem Forschungsverbund MISRIK durchgeführt, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
Informationen zum Projekt finden sich unter:
www.misrik.de
Teilnahme am Workshop
Ansprechpartnerin seitens der Schader-Stiftung: Dr. Kirsten Mensch