Bi/e local
Artikel vom 30.10.2019
Unter dem Titel „Echt kommunikativ?“ fand im August das Sommercamp 2019 der Schader-Stiftung zu analogen und digitalen Begegnungen im öffentlichen Raum statt. Das Siegerprojekt „Bi/e local“ ging erste Schritte der Weiterentwicklung im Rahmen eines Workhops im Oktober 2019.
Beginn: 30.10.2019 | 15:30 Uhr
Ende: 30.10.2019 | 20:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum | Goethestr. 2 | 64287 Darmstadt
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Be local! – analog, digital, vernetzt
Das Sommercamp wurde im Jahr 2019 neben der Schader-Stiftung von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, der Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen sowie dem Deutschen Werkbund Hessen veranstaltet. Vertreterinnen und Vertreter dieser vier Organisationen bildeten auch die Jury, die am vierten Tag des Sommercamps nach schwerer Diskussion ein Projekt auswählte. Dieses soll, so das Versprechen, umgesetzt, weiter entwickelt oder fördernd vorangetrieben werden.
Gewonnen in diesem Sinne hat das Projekt „Bi/e Local“, das zwei Tische an zwei Orten digital miteinander verbindet. Während man auf einem Darmstädter Platz sich an den Tisch setzen kann, mit dem Gegenüber reden oder spielen kann, kann sich an einem weit entfernten zweiten Ort jemand anderes an einen anderen Tisch setzen. Die digitale Verbindung bildet ein großer Screen, der eine Unterhaltung über die räumlichen Grenzen hinweg ermöglicht, der den Blick nicht nur auf den eigenen Platz richtet, an dem man gerade sitzt, sondern ebenso auf jenen weit entfernten Platz. Oder um es in den Worten der Gruppe auszudrücken: Der „digital-analoge Hybridraum (soll) die Eigenschaften eines ganzen Ortes widerspiegeln, transportieren und in der jeweils lokalen Realität erfahrbar machen. Hierbei erfolgt eine Verschneidung der verschiedenen Lebensgefühle und Ortserfahrungen, die traditionellerweise nur durch eine physische Kopräsenz erfolgen kann.“
Innerhalb grundlegender Überlegungen zu Konzepten von Gesellschaft und Gemeinschaft kommt dem Begriff der Kommunikation eine Schlüsselrolle zu. Demnach reagiert das Individuum, also der Mensch als einzelne Person, auf äußere Reize und tritt so mit seiner Umwelt in Verbindung.
Die Installation adressiert als Zielgruppe die lokalen Akteure, die sich den Raum in physischer und digitaler Hinsicht ohne strikte Rahmensetzungen aneignen können. Denkbar sind hier digitale Erweiterungen und Gadgets, aber auch Nutzungsmuster, die über den reinen Austausch von verbaler und optischer Kommunikation hinausgehen.
Der erste Workshop zu Bi/e Local
Lässt sich die Idee umsetzen? Und falls ja, wie und wo?
Diesen Fragen widmete sich der Workshop Ende Oktober 2019. Die Aktiven aus dem Sommercamp präsentierten ihre Idee vor Vertreterinnen und Vertretern von Organisationen, die diese Fragen beantworten können. Die Firma Merck war ebenso zugegen wie das Fraunhofer Institut für graphische Datenverarbeitung. Auch die Digitalstadt Darmstadt saß mit am Tisch. Zugleich zeigte man im Team der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung Interesse. Ein Vertreter des Deutschen Evangelischen Kirchentags war mit dabei, nicht so sehr um die technische Umsetzbarkeit zu diskutieren, sondern um Anwendungsfälle aufzuzeigen.
Wir sind gespannt, wann und wo die bi-lokale Kommunikation dieses analog-digitalen Projekts umgesetzt ist.