Erkenntnisse to go
Artikel vom 19.08.2022
Resumee aus der Residence. Ein Blogbeitrag von Angelina Göb.
Resumee aus der Residence
Nach drei Monaten des Fellow-Daseins verlasse ich den Schader-Campus mit vielfältigen Eindrücken und Erkenntnissen im Gepäck. Ziel meines Aufenthalts war es, die Stadt und Stadtgesellschaft kennenzulernen, meine Forschung fortzusetzen, neue Dialog-Formate und Methoden auszuprobieren. Für all dies stellt die Schader-Stiftung optimale Gelegenheitsstrukturen bereit.
Kontakte, Kontakte, Kontakte
Begegnungen sind eine basale Form des Beziehungsaufbaus – egal ob flüchtig oder langanhaltend, einmalig oder wiederkehrend. Weil die institutionelle Begegnungslandschaft in Darmstadt jedoch vielfältig ist, zahlreiche „organized encounters“ in Form von Veranstaltungen wie Workshops stattfinden, half mir das Schader-Team bei der Suche nach geeigneten Gesprächspartner:innen vor Ort. Obwohl ich zu „Mikro-Öffentlichkeiten von Interaktionen“ bzw. handlungsmotivierten, ortsbezogenen Zusammenhaltsformen im Setting Bibliothek forsche, ergaben sich beim Netzwerken viele Anknüpfungspunkte und Austauschmöglichkeiten mit ganz unterschiedlichen Akteur:innen. Die Schader-Stiftung ist also ein Ort, der viele Räume entstehen lassen kann, genauso wie die Stadtbibliothek Darmstadt. In diesem Untersuchungskontext ging es für mich darum zu verstehen, was Nutzer:innen an diesem Ort machen, wie und warum. Neben der Bedeutung der Bibliothek für die Stadtgesellschaft wollte ich herausfinden, welche Wirkung diese spezifische soziale Infrastruktur auf eine integrierende Stadtentwicklung haben kann. Diese Fragen werte ich nun, zurück an der Leibniz Universität Hannover und am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (Standort Hannover), aus und bin gespannt, was sich im Vergleich mit bereits gewonnenen Daten aus Hannover zeigen lässt.
Farewell und auf Wiedersehen
Welche Gestalt das Fellowship bei der Schader-Stiftung annimmt, liegt an jedem Fellow selbst. Handlungsspielräume und Entfaltungsmöglichkeiten gibt es genügend, genauso wie Gelegenheiten zur aktiven Mitarbeit im und um den Schader-Campus. Mein Fazit: Das Fellowship war erlebnis- und aufschlussreich. Das lag auch daran, dass zahlreiche lokale Akteur:innen und Bürger:innen, nicht nur beim Welcoming und Goodbye, sondern auch im „Dazwischen“ ihre Zeit und ihr Wissen mit mir geteilt haben. Begeistert aber vor allem bereichert um wunderbare Anregungen für die Forschung möchte ich mit den Worten von Untersuchungsteilnehmer:innen der Bibliothek schließen und sagen, dass die Schader-Stiftung für mich zu einem zentralen Lern- und Lieblingsort in Darmstadt geworden ist; einem Raum der Resonanz, voller Responsivität und Momenten unerwarteten Zusammenhalts.
von Angelina Göb, Fellow der Schader-Residence
Weitere Blogbeiträge von Angelina Göb über ihr Fellowship in der Schader-Residence:
Fellow me! Und warum Bibliotheken mehr als Buchbehälter sind
Verbindung und Verbindlichkeit – Warum leben Menschen in Wohnprojekten?
Bedeutung von öffentlichen Bibliotheken – Erhebungsphase im Fellowship