Stadtentwicklung und Wohnen
Jula-Kim Sieber ist Architektin, Musikerin und Vorstandsvorsitzende der Werkbundakademie Darmstadt.
Mehr erfahrenWas ist gemeinschaftliches Wohnen? Worin ähneln sich gemeinschaftliche Wohnprojekte - und worin unterscheiden sie sich? Welches sind die die gängigen Rechts- und Trägerformen? Fragen, die sich stellen, wenn es um die Entwicklung, Planung und Umsetzung von gruppenorienterten Wohnformen geht. Angesprochen sind Wohninitiativen, Wohnungs- und Kreditwirtschaft, planend und beratend Tätige sowie soziale Dienstleister und öffentliche Stellen als Initiatoren, Multiplikatoren, Träger oder Förderbehörden. Von Helene Rettenbach
Mehr erfahrenGemeinsam, statt einsam; Alt und Jung unter einem Dach; Wohnen und Arbeiten; Autofreies Wohnen; Ökologisches Wohnen; Wohnen mit behinderten Menschen: Die Einbindung in ein soziales Netzwerk, welches für Familien, Alleinerziehende und ältere Menschen ein Umfeld bietet, das in einer klassischen Nachbarschaft nicht gefunden werden kann und das Gefühl vermittelt „nicht allein dazustehen“, ist die Grundmotivation, den langen Weg zur Realisierung eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts zu beschreiten. Von Rolf Novy-Huy
Mehr erfahrenWelches sind die Potenziale gemeinschaftlicher Wohnformen im gesellschaftlichen Wandel? Welche Chancen bietet gemeinschaftliches Wohnen für die beteiligten Akteursgruppen? Welche spezifischen Anforderungen stellen sich bei der Entwicklung und Umsetzung gemeinschaftlicher Wohnprojekte? Von Helene Rettenbach
Mehr erfahrenDie Nachfrage nach Formen des gruppenorientierten Wohnens ist ansteigend. Eine „kritische Masse“, nicht mehr von der alternativen Spielerei Einzelner zu sprechen, ist lange erreicht. Über das eigene gemeinschaftliche Wohnprojekt hinaus denken und Strukturen so weiterentwickieln, dass gemeinschaftliches Wohnen „raus aus der Nische“ kommt, ist eine Aufgabe, für die es gute Voraussetzungen gibt. Von Rolf Novy-Huy
Mehr erfahrenIn den neuen hybriden Lebensformen, wie sie sich im gemeinschaftlichen Wohnen andeuten, liegen Chancen einer Wiederentdeckung der bürgerschaftlichen Ressource Solidarität als umfassende Lebensform. Das Bauen ist für die Realisierung der Lebensform „Gemeinschaftliches Wohnen“ unerheblich, auch wenn die Vorstellung vom „Gemeinschaftlichen Wohnen“ gegenwärtig noch von Bauprojekten bestimmt wird. Als neue Lebensform muss Gemeinschaftliches Wohnen sowohl vor dem Zugriff des Staates als auch der Wirtschaft geschützt werden, um sich entwickeln zu können. Von Albrecht Göschel
Mehr erfahrenDemographischer Wandel und Alterung der Gesellschaft verlangen nach innovativen Wohnmodellen. Engagierte Bürger kombinieren individuelles und zugleich gruppenorientiertes Wohnen mit der Zusage wechselseitiger Unterstützung – es entstehen gemeinschaftliche Wohnprojekte.
Mehr erfahrenOb selbstorganisierte ambulant betreute Wohn-Pflege-Gemeinschaften sich als tragfähiges und geschlechtergerechtes Zukunftsmodell gesellschaftlich notwendiger Sorgearbeit eignen, war Thema der Fachtagung „Wohn-Pflege-Gemeinschaften in Deutschland. Potenziale, Chancen und Grenzen einer alternativen Pflege- und Betreuungsform aus einer Geschlechterperspektive“, die Prof. Dr. Birgit Riegraf und Dr. Romy Reimer von der Universität Paderborn gemeinsam mit der Stiftung Diakonie Hessen und der Schader-Stiftung durchführten. Von Monika Berghäuser
Mehr erfahrenDie gemeinschaftlich organisierte Pflege und Betreuung von älteren, hilfe- oder pflegebedürftigen Menschen, die nicht aus eigener Kraft eine gemeinschaftliche Wohnform verwirklichen können, ist eine Errungenschaft engagierter Pflegedienste und Vereine der Altenhilfe. Seit Mitte der 1980er Jahre entwickelten sich in Braunschweig, Bielefeld und Berlin je nach Arbeitsschwerpunkt drei unterschiedliche Organisationsmodelle. Von Renate Narten
Mehr erfahrenWie können die Vorzüge gemeinschaftlichen Wohnens für möglichst viele ältere Menschen erschlossen werden? Ausgerechnet die als langweilig und spießig geltende Wohnungs-Nachkriegsmassenware bietet Qualitäten für ein gemeinschaftlicheres Wohnen älterer Menschen. Von Tobias Robischon
Mehr erfahrenHeimrecht ja oder nein für ambulante gemeinschaftliche Wohn-Pflegeformen? In fast allen Bundesländern sind nunmehr landeseigene Gesetze in Kraft. Wichtiges politisches Ziel war die größere Verbreitung innovativer Wohnmodelle für ältere Menschen mit Pflegebedarf. Dazu brauchen deren Initiatoren Gestaltungsfreiraum. Schutzbedürfnis und Selbstbestimmung der Bewohner dürfen jedoch nicht aus dem Blick geraten. Wie lösen die Gesetzgeber diese Ansprüche ein? Von Monika Berghäuser
Mehr erfahrenGemeinschaftliches Wohnen oder, bei europäischen Nachbarn, Cohousing – diese Bezeichnungen stehen für ein breites Spektrum von Gruppenwohnmodellen mit einer sozialen, solidarischen Komponente: „Gemeinschaft auf Gegenseitigkeit“ unter Beibehaltung der persönlichen Privatsphäre und Eigenständigkeit. Dabei zeigt die Praxis: Es liegen erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Wohnprojekten.
Mehr erfahrenEine Fachtagung zur Aufdeckung von Potenzialen, Chancen und Grenzen einer alternativen Pflege- und Betreuungsform aus einer Geschlechterperspektive.
Ambulant betreute Wohn-Pflege-Gemeinschaften beziehungsweise Wohngemeinschaften dementer Menschen, die seit den 90er-Jahren „bottom-up“ als Alternative sowohl zur familiären Sorge als auch zur Heimbetreuung entstanden sind, finden als Zukunftsmodell verstärkt Eingang in die politische Diskussion.
Gemeinschaftliches Wohnen soll ältere Menschen vor der Fremdbestimmung im Heim wie vor der Vereinsamung in der eigenen Wohnung bewahren. „Gemeinschaftliches Wohnen im Alter“ werden alle Wohnformen genannt, in denen Menschen höheren Alters irgendeine Art des gemeinschaftlichen Zusammenlebens praktizieren. Dies können Wohn- und Hausgemeinschaften oder auch Nachbarschafts- und Siedlungsgemeinschaften sein. Von Renate Narten
Mehr erfahren„Der Architekt, die Architektin plant und baut nicht für die zukünftigen Bewohner, sondern mit ihnen“, so eine Planerin. Diese Arbeit fordert erfahrungsgemäß viel Engagement und erheblichen Zeitaufwand. Und doch beschreiben Architekten, bei aller Mühe, das Verfahren der Bewohnerbeteiligung als außerordentlich lohnend. Mit welchen besonderen Arbeitsbedingungen und Herausforderungen ist dabei im Einzelnen zu rechnen?
Mehr erfahrenEin gemeinschaftliches Wohnprojekt ins Leben zu rufen stellt hohe Ansprüche an die Beteiligten und erfordert Kompetenzen in vielen Bereichen. Speziell zur Unterstützung der Zusammenarbeit von Architekt und Wohninitiative stehen Ansprechpartner bereit, die über Fachwissen zum gemeinschaftlichen Wohnen verfügen: von der kostenfreien Beratung zu grundlegenden Fragen über die Moderation der Gruppentreffen bis hin zur professionellen Projektentwicklung während des gesamten Entstehungsprozesses.
Mehr erfahrenWohngruppen und ihre Architekten überlegen angesichts gesellschaftlicher und demographischer Veränderungen, gängige Wohnungstypologien gemeinschaftlicher Projekte besser an neue Lebensmodelle und Bewohnerbedürfnisse anzupassen. Nicht nur flexible Raumprogramme, auch neue Grundrisstypen können hier eine interessante Lösung sein.
Mehr erfahrenGemeinschaftsorientiertes Wohnen ist mit dem Anspruch verbunden, prinzipiell allen, die zur Gruppe passen und die sich mit dem Wohnkonzept identifizieren, den Einzug in das Projekt zu ermöglichen und dabei gehandicapte oder weniger mobile Interessenten nicht auszuschließen. Für das gemeinschaftliche Wohnen in der einen oder anderen Form ist eine barrierefreie oder -reduzierte Ausstattung des Gebäudes zentrales Gestaltungsmerkmal.
Mehr erfahrenBauliche Besonderheiten machen den Unterschied zwischen einer konventionellen Wohnanlage und einem gruppenorientierten Wohnprojekt aus. Die Architektur hat Einfluss auf die gelingende Umsetzung des gemeinschaftlichen Wohnkonzepts, doch deren Wirkung ist begrenzt: „Die Herausforderung für den Architekten ist, dem Gemeinschaftlichen eine passende Hülle zu geben, den Stoff dazu müssen andere weben“ – Architektur allein kann Gemeinschaftlichkeit nicht herstellen.
Mehr erfahrenEs mutet skurril an und hat sich doch tatsächlich so abgespielt: Noch nach fünf Monaten Planungszeit ging eine Baugruppe selbstredend davon aus, die Kommune käme für die Architektenhonorare auf. Tragen Architekten selbst zu solchen Fehleinschätzungen ihrer Auftraggeber bei, etwa indem sie zwecks Akquise kostenfreie Leistungen erbringen? Oder versäumen, von Anfang an in einem klaren Statement auf die anfallenden Planungskosten hinzuweisen?
Mehr erfahrenArchitekten mit Gruppenerfahrung raten, das Thema „Kosten“ offensiv anzugehen und bei Beginn der Zusammenarbeit mit einer Wohngruppe zwei Dinge deutlich zu machen: Bauen oder Umbauen kostet Geld und die Leistungen des Planers und Baubetreuers sind nicht zum Nulltarif zu haben. Doch Wohninitiativen ohne tragfähiges Finanzierungskonzept scheitern. Wichtig ist deshalb auch die Fähigkeit des Architekten, kostengünstige Lösungen zu entwickeln.
Mehr erfahrenSind im partizipativen Planungsprozess die zukünftigen Bewohner auch in das Gespräch oder sogar die Entscheidung über gestalterische und ästhetische Fragen einbezogen? Kann qualitätvolle Architektur entstehen, wenn die Wohngruppe – also in der Regel Laien – mit ihrem Architekten gemeinsam Lösungen erarbeitet? Zahlreiche Beispiele realisierter gemeinschaftlicher Wohnprojekte belegen, dass partizipatives Gestalten funktioniert und anspruchsvolle Architektur hervorbringen kann.
Mehr erfahrenBeim Planen mit einer Gruppe eine gemeinsame Linie zu finden heißt, unterschiedliche, wenn nicht sogar konträre Wünsche und Vorstellungen zu koordinieren. Wie produktiv und zielgerichtet ein partizipativer Planungsprozess verläuft, hängt sehr von einer konstruktiven Grundhaltung aller Beteiligten ab. Im Verantwortungsbereich des Architekten liegt die Aufgabe, Informationen so aufzubereiten und zu vermitteln, dass die Gruppenmitglieder Entscheidungen treffen können.
Mehr erfahrenWie findet ein Architekt Informationen zum gemeinschaftlichen Wohnen – und wie eine Wohnprojektgruppe? Für Architektinnen und Architekten, die in den Markt des gemeinschaftlichen Bauens oder Umbauens einsteigen, stellt sich, wie für andere Interessierte, zunächst die Frage nach fundierten Informationen zu innovativen gemeinschaftsorientierten Wohnformen. Auch für den Kontakt zu potentiellen Auftraggebern – Wohninitiativen auf Architektensuche – sind „Insiderkenntnisse“ hilfreich?
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