Darmstädter Dialog: Deutschland-Russland
Artikel vom 07.02.2018
Darmstadt und Russland pflegen nicht nur eine historische Verbindung, sondern wertvolle aktuelle Verbindungen. Unter einer gemeinsamen Dachmarke soll nun das Engagement gebündelt werden.
Initiative für den Dialog
Vertreterinnen und Vertreter von wissenschaftlichen und kulturellen Institutionen und Einrichtungen der Stadt Darmstadt und des Umlandes haben in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Staatstheater Darmstadt am 7. Februar 2018 die neue Initiative für einen Darmstädter Dialog: Deutschland – Russland vorgestellt. Im September 2017 hatten diese Institutionen sich anlässlich eines Treffens in der Schader-Stiftung darauf verständigt, eine gemeinsam getragene Initiative ins Leben zu rufen.
Die Initiatoren der Initiative werden als potentielle Veranstalter vielfältige Angebote entwickeln, die ihren spezifischen Themen, Arbeitsweisen und ihrem kulturellem Selbstverständnis Rechnung tragen. Die unterzeichnenden Personen, Einrichtungen und Institutionen verstehen den „Darmstädter Dialog: Deutschland – Russland“ als ein gemeinsames Dach, unter dessen Namen sie eigenständig wie in Kooperationen Angebote veröffentlichen. Die Initiative ist offen für weitere Beteiligung. Federführend ist die Evangelische Stadtakademie Darmstadt unter der Leitung von Dr. Franz Grubauer.
Gemeinsames Verständnis
Das gemeinsame Verständnis gründet darauf, dass die besondere historische Verbindung Darmstadts und des Großherzogtums Hessen-Darmstadt zu Russland einen begründeten Anlass bietet, um zwischen Deutschen und Russen einen übergreifenden „Darmstädter Dialog: Deutschland – Russland“ ins Leben zu rufen. Alexander Gemeinhardt, Vorstand der Schader-Stiftung führte aus: „Vielleicht scheint der deutsch-russische Dialog für eine mittlere Stadt wie Darmstadt auf den ersten Blick groß aufgesetzt. Wir denken aber, dass gerade diese Stadt in ihrer engen Vernetzung, in der strukturellen und persönlichen Kenntnis der Akteure vor Ort, in der dynamischen Verbindung von Stadtgesellschaft, Wissenschaft und Kultur der richtige Ort für ein solches Vorhaben darstellt.“
Gerade heute, da die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland belastet sind, scheint es umso wichtiger, Verbindungen und Gespräche zwischen den Menschen aufrecht zu halten. Es sollen keine neuerlich Gegnerschaft entstehen, wo über Jahrzehnte die Teilung der Welt in zwei Machtblöcke hinreichend Trennungen schuf. Das wechselseitige Wissen voneinander und das Verstehen der Kulturen und ihrer geschichtlichen Unterschiede sind ein Ausgangspunkt. Ein Dialog, der einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben leisten will, kann kein unpolitisches Projekt sein. Wenn aber die wechselseitige Wahrnehmung und die Sensibilität für Kultur, Geschichte und die Bedeutung von Religion und freiheitlichen Grundwerten fehlen, wird eine tiefere Verständigung und Akzeptanz nur schwer zu erreichen sein.
Als eine zivilgesellschaftliche Initiative will der Dialog interessierte Bürger Darmstadts wie auch des Umlandes, Deutsche wie Russen, ansprechen und die vielfältigen Kontakte für Verbindungen in die russische Gesellschaft nutzen.
Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner
Neben der Evangelischen Stadtakademie Darmstadt und der Schader-Stiftung gehören zu den Erstunterzeichnern:
Wissenschaftsstadt Darmstadt
Bund Deutscher Architekten Hessen (BDA), Gruppe Darmstadt
Deutsches Polen-Institut
Dialog e.V. Bildungs-, Kultur- und Integrationsverein der Deutschen aus Russland
European Space Agency (ESA) / ESOC,
Evangelisches Dekanat Darmstadt-Stadt und Evangelische Stadtakademie
Evangelische Stadtakademie Darmstadt
GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH
Hessisches Staatsarchiv
Schader-Stiftung
Staatstheater Darmstadt
Stiftung Heiligenberg, Jugenheim
Technische Universität Darmstadt
Kontakt zur Ev. Stadtakademie
Federführend für den Darmstädter Dialog Deutschland-Russland ist die
Evangelische Stadtakademie Darmstadt
Oberkirchenrat Dr. Franz Grubauer
Rheinstraße 31
64283 Darmstadt
(Di-Do 10.30-12 Uhr)
Tel. 06151-1362446