Schader-Dialog 1/25: „Bleibt alles anders“
Artikel vom 23.09.2024

Das neue Magazin der Schader-Stiftung zum Dialog zwischen Gesellschaftswissenschaften und Praxis ist mit dem Titelthema „Bleibt alles anders“ erschienen.
Bleibt alles anders
Mit dem Aufruf „Wissenschaft braucht Demokratie – Demokratie braucht Wissenschaft“
haben sich Vorstand und Kollegium der Schader-Stiftung gemeinsam mit der Präsidentin der Technischen Universität Darmstadt und dem Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt eine Woche vor der Bundestagswahl an die akademische und bürgerliche Öffentlichkeit gewandt. Etliche verbundene wissenschaftliche und kulturelle Einrichtungen haben sich angeschlossen. Nach der Wahl ist nun mitten im Alltag. Und damit bleibt der Appell anders wichtig, nun umso mehr in die Politik.
Da dient es nicht der Vertrauensbildung zwischen Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, wenn quasi im Abgang des 20. Bundestags als Kleine Anfrage „Politische Neutralität staatlich geförderter Organisationen“ 551 Fragen beziehungsweise Thesen bemerkenswerter Tonalität an scheinbar unliebsame zivilgesellschaftliche Akteure adressiert werden. Sollte sich dieser Duktus des Gebrauchs parlamentarischer Instrumente fortsetzen, den man bislang nicht in der demokratischen Mitte pflegte, ist es ein beunruhigender Ausblick auch für die Wissenschaft.
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen weist in einer ersten Stellungnahme auf die Notwendigkeit hin, „sichere Entfaltungsmöglichkeiten für selbstorganisiertes, bisweilen auch unbequemes zivilgesellschaftliches Engagement, dessen Ziele nicht zwangsläufig im Einklang mit den Parteien und anderen politischen Interessen liegen“, zu erhalten. Mit anderen Stiftungen, Organisationen, Hochschulen und der Wissenschaft hoffen wir, dass die Verantwortlichen in der Politik rasch aus dem Wahlkampf in einen konstruktiven Modus zurückkehren.
Für dieses Magazin geben wir am 28. Februar das imprimatur. Es war ein politisch trumpesker Februar. Nun kommt der März. Alles bleibt anders. Die Zivilgesellschaft bleibt stabil.