Kommunale Öffentlichkeiten und gesellschaftliche Transformationsprozesse
Artikel vom 29.08.2022
Für ein Projektgespräch zur Kommunikation von gesellschaftlichen Transformationsprozessen auf kommunaler Ebene trafen sich Kommunikationswissenschaftler*innen und Stadtplaner*innen in der Schader-Stiftung.
Beginn: 05.09.2022 | 14:00 Uhr
Ende: 05.09.2022 | 16:00 Uhr
Ort:
Schader-Forum | Goethestr. 2 | 64285 Darmstadt
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Kommunale Kommunikationsinfrastrukturen und Kommunale Kommunikationspolitik
Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Produktions- und Lebensweise, die vor allem die Handlungsfelder Klima, Energie, Verkehr oder Ernährung umfasst, muss als ein gesellschaftlich-politisches Gemeinschaftswerk begriffen werden. Politik muss die Leitideen und Zielsetzungen gesellschaftlich diskutieren und dann für die notwendigen Entscheidungen sorgen. Der Einbezug der Gesellschaft in die Umgestaltungsprozesse ist nötig: Einerseits geht es darum, die Legitimität von Entscheidungen zu erhalten. Anderseits sind Meinungs- und Willensbildungsprozesse für die Vermittlung von Informationen und Wissen elementar. Die Diskussionen und Debatten müssen breit angelegt sein, es bedarf neuer Formen auch des kommunikativen Einbezugs. Das verweist auf die Bedeutung von Öffentlichkeit und Medien.
Die Veränderung etablierter Produktions- und Lebensweisen stellt Lebensstile und Gewohnheiten in Frage, ist verbunden mit Nachfragen zur Legitimität von Akteuren, politischen Konzepten wie Massnahmen, und wirft Fragen nach der Dringlichkeit, Angemessenheit und Gerechtigkeit politischer Aktivitäten und Lösungsansätzen auf. Die nicht immer mögliche oder einfache Zurechenbarkeit von Problemverursachung, den formellen Zuständigkeiten für die Problembearbeitung und den verfolgten Problemlösungsansätzen macht neue Lern-, Vermittlungs- und Kommunikationsaktivitäten notwendig.
Die Folgen transformativer wie distributiver Politiken sind in der Lebenswelt und somit im lokalen Raum besonders offensichtlich, sie werden dort sicht- und erfahrbar, sie müssen wesentlich von kommunalen Akteuren bewältigt werden. Dies fordert die etablierten kommunalen Strukturen und das intermediäre System in einer neuen Weise heraus.
Im Projektgespräch diskutierten die Teilnehmenden unter anderem über kommunale Beteiligungsformate, transformative Politikkonzepte sowie kommunale Politik- und Verwaltungsstrukturen.
Ansprechpartnerin der Schader-Stiftung: Tatiana Soto Bermudez